Wie Sprachen Laute benutzen

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K (Phonemische Prozesse)
 
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{{fehlt|"Töne und Tonakzente" und Beispiele (Bilder) in "Silbenstrukturen"; Phonotaktik (siehe [[Diskussion:Sprachliche Silbenstrukturen]])}}
 
==Funktionalisierung von Lauten: Das Phonem==
 
==Funktionalisierung von Lauten: Das Phonem==
 
Wer sich durch das zugegebenermaßen sehr theorielastige Kapitel "[[Das menschliche Lautinventar]]" gekämpft hat, darf sich freuen. Denn im aktuellen Kapitel wird es konkret. Wir kennen nun all die Möglichkeiten, um Laute zu erzeugen, und wir wissen auch, dass der einzelne Laut von seiner Umgebung beeinflusst wird. Meistens geschieht diese Beeinflussung einfach durch eine physikalisch-sprachökonomische Optimierung und kann auf jede Sprache angewendet werden. Doch was wäre der Mensch, wenn er es dabei belassen würde? Viele dieser Optimierungen werden in den einzelnen Sprachen aufgehoben, andere dazu eingesetzt, Unterschiede in den Bedeutungen herzustellen. Praktisch jede universelle Sprachökonomie kann durch sprachspezifische Regeln aufgehoben werden. Und es geht noch weiter: Unterschiedliche Laute können in einer Sprache zusammengefasst werden und der Sprecher erkennt oft gar nicht, dass es verschiedene Laute sind. Andere Laute werden einfach nicht gehört, weil es sie in der Muttersprache nicht gibt.
 
Wer sich durch das zugegebenermaßen sehr theorielastige Kapitel "[[Das menschliche Lautinventar]]" gekämpft hat, darf sich freuen. Denn im aktuellen Kapitel wird es konkret. Wir kennen nun all die Möglichkeiten, um Laute zu erzeugen, und wir wissen auch, dass der einzelne Laut von seiner Umgebung beeinflusst wird. Meistens geschieht diese Beeinflussung einfach durch eine physikalisch-sprachökonomische Optimierung und kann auf jede Sprache angewendet werden. Doch was wäre der Mensch, wenn er es dabei belassen würde? Viele dieser Optimierungen werden in den einzelnen Sprachen aufgehoben, andere dazu eingesetzt, Unterschiede in den Bedeutungen herzustellen. Praktisch jede universelle Sprachökonomie kann durch sprachspezifische Regeln aufgehoben werden. Und es geht noch weiter: Unterschiedliche Laute können in einer Sprache zusammengefasst werden und der Sprecher erkennt oft gar nicht, dass es verschiedene Laute sind. Andere Laute werden einfach nicht gehört, weil es sie in der Muttersprache nicht gibt.
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Der sprachspezifische Laut ist das '''Phonem'''. Es wird definiert als "kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit" einer Sprache. Ein solches Phonem kann im einfachsten Fall aus einem einzigen Phon bestehen, aber auch mehrere Phone enthalten. Fies wird es, wenn eine Sprache Phone kennt, die in mehreren Phonemen zu finden sind. Auch das kommt vor, ist aber im Moment eher zweitrangig. Was aber ist ein Phonem nun? Es ist eine sprachliche Einheit, so ähnlich, wie es Wörter sind. Jedes Wort hat seine Bedeutung und man kann es aus dem Satz heraus nehmen und es zum Beispiel in ein Wörterbuch packen. Tun wir das, stoßen wir aber auch immer wieder auf ein Problem, nämlich welche Form wir schreiben sollen. Für das Deutsche und die meisten anderen Sprachen hat man sich bei Verben für die Infinitivform entschieden. (Das funktioniert auch ganz gut, vorausgesetzt, die Sprache hat Infinitive.) So ähnlich funktioniert das auch mit Phonemen. Wir können ein Lautinventar erstellen, in dem wir jedes Phonem beschreiben. Wir können sagen, wo es wie oft vorkommt und welche Phone das Phonem enthält. Enthält es mehrere Phone, müssen wir uns entscheiden, wie wir dieses Phonem nennen wollen.
 
Der sprachspezifische Laut ist das '''Phonem'''. Es wird definiert als "kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit" einer Sprache. Ein solches Phonem kann im einfachsten Fall aus einem einzigen Phon bestehen, aber auch mehrere Phone enthalten. Fies wird es, wenn eine Sprache Phone kennt, die in mehreren Phonemen zu finden sind. Auch das kommt vor, ist aber im Moment eher zweitrangig. Was aber ist ein Phonem nun? Es ist eine sprachliche Einheit, so ähnlich, wie es Wörter sind. Jedes Wort hat seine Bedeutung und man kann es aus dem Satz heraus nehmen und es zum Beispiel in ein Wörterbuch packen. Tun wir das, stoßen wir aber auch immer wieder auf ein Problem, nämlich welche Form wir schreiben sollen. Für das Deutsche und die meisten anderen Sprachen hat man sich bei Verben für die Infinitivform entschieden. (Das funktioniert auch ganz gut, vorausgesetzt, die Sprache hat Infinitive.) So ähnlich funktioniert das auch mit Phonemen. Wir können ein Lautinventar erstellen, in dem wir jedes Phonem beschreiben. Wir können sagen, wo es wie oft vorkommt und welche Phone das Phonem enthält. Enthält es mehrere Phone, müssen wir uns entscheiden, wie wir dieses Phonem nennen wollen.
  
Eine Bemerkung noch vorweg: Um diese beiden Ebenen leichter auseinanderhalten zu können, gibt es in der Sprachwissenschaft die Konvention, die phonetische Ebene (also die physikalisch-akustischen Laute) in eckigen Klammern zu notieren, während die phonologische Ebene (also die sprachspezifischen Phoneme) zwischen Schrägstrichen notiert wird. Für beide Ebenen wird üblicherweise das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) verwendet. Das, was dann tatsächlich notiert wird, ist oft für beide Ebenen gleich, kann aber je nach Sprache, Wort und Detailgenauigkeit auch sehr unterschiedlich aussehen. Als Beispiel: Das deutsche Wort "Wort" kann phonologisch als /vɔrt/ und phonetisch als [vɔɐ̯tʰ] repräsentiert werden.
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Eine Bemerkung noch vorweg: Um diese beiden Ebenen leichter auseinanderhalten zu können, gibt es in der Sprachwissenschaft die Konvention, die phonetische Ebene (also die physikalisch-akustischen Laute) in eckigen Klammern zu notieren, während die phonemische Ebene (also die sprachspezifischen Phoneme) zwischen Schrägstrichen notiert wird.<sup>1</sup> Für beide Ebenen wird üblicherweise das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) verwendet. Das, was dann tatsächlich notiert wird, ist oft für beide Ebenen gleich, kann aber je nach Sprache, Wort und Detailgenauigkeit auch sehr unterschiedlich aussehen. Als Beispiel: Das deutsche Wort "Wort" kann phonemisch als /vɔrt/ und phonetisch als [vɔɐ̯tʰ] repräsentiert werden.
  
 
Um nun genauer zu verstehen, wie ein Phonem aufgebaut ist, sehen wir uns ein paar Beispiele an. Bei "Dach" und "Dächer" haben wir das Phonem /x/, das in "Dach" als [χ] und in "Dächer" als [ç] realisiert wird. Es gibt Regeln, wann das Phonem /x/ in der deutschen Sprache wie realisiert wird. Es ist immer klar, welcher Laut wann gesprochen wird. Entsprechende Regeln werden wir uns später genauer ansehen. Bei "Rebe" sind wir wesentlich freier. Hier macht es keinen Unterschied, welchen r-Laut wir einsetzen, außer dass man daran heraushören kann, woher jemand kommt. Im Gegensatz zum ersten Beispiel gibt es also keine Regeln, sondern lediglich eine regionale Verteilung. Es gibt also Phoneme, deren Phone speziellen Regeln unterworfen sind, und es gibt Phoneme, deren Phone nur einer regionalen, sozialen oder rollenspezifischen Verbreitung unterliegen. Mit rollenspezifischer Verbreitung sind Phänomene gemeint, bei denen eine bestimmte Person in unterschiedlichen Umgebungen unterschiedlich spricht. Besonders deutlich ist dies bei der sogenannten Theatersprache. Hier wird das /r/ anders als sonst als [ʀ] (uvularer Vibrant) realisiert, was in diesem Fall zu einer besonders deutlichen Aussprache führen soll.
 
Um nun genauer zu verstehen, wie ein Phonem aufgebaut ist, sehen wir uns ein paar Beispiele an. Bei "Dach" und "Dächer" haben wir das Phonem /x/, das in "Dach" als [χ] und in "Dächer" als [ç] realisiert wird. Es gibt Regeln, wann das Phonem /x/ in der deutschen Sprache wie realisiert wird. Es ist immer klar, welcher Laut wann gesprochen wird. Entsprechende Regeln werden wir uns später genauer ansehen. Bei "Rebe" sind wir wesentlich freier. Hier macht es keinen Unterschied, welchen r-Laut wir einsetzen, außer dass man daran heraushören kann, woher jemand kommt. Im Gegensatz zum ersten Beispiel gibt es also keine Regeln, sondern lediglich eine regionale Verteilung. Es gibt also Phoneme, deren Phone speziellen Regeln unterworfen sind, und es gibt Phoneme, deren Phone nur einer regionalen, sozialen oder rollenspezifischen Verbreitung unterliegen. Mit rollenspezifischer Verbreitung sind Phänomene gemeint, bei denen eine bestimmte Person in unterschiedlichen Umgebungen unterschiedlich spricht. Besonders deutlich ist dies bei der sogenannten Theatersprache. Hier wird das /r/ anders als sonst als [ʀ] (uvularer Vibrant) realisiert, was in diesem Fall zu einer besonders deutlichen Aussprache führen soll.
  
 
Wenn du deine eigenen Phoneme bauen willst, solltest du noch wissen, dass die Phone eines Phonems normalerweise mindestens ein artikulatorisches Merkmal gemeinsam haben müssen. (Stimmhaftigkeit zählt dabei aber nicht.) [χ] und [ç] sind beispielsweise Frikative, die mit dem Zungenrücken gebildet werden. Die einzige Ausnahme dieser Regel sind die r-Laute, die artikulatorisch ziemlich unterschiedlich sein können. [h] und [ŋ] können deshalb kein gemeinsames Phonem bilden. Dieses Beispiel habe ich gewählt, weil sie in der deutschen Sprache nicht an den gleichen Stellen auftauchen können. ([h] kommt ausschließlich am Anfang einer Silbe vor und [ŋ] ausschließlich am Ende.) Sie erfüllen dadurch auf den ersten Blick das Merkmal eines gemeinsamen Phonems, sind es aber tatsächlich nicht, weil [h] ein Frikativ ist, der mit der Zungenwurzel gebildet wird und [ŋ] ein Nasal, bei dem der Zungenrücken zum Einsatz kommt.
 
Wenn du deine eigenen Phoneme bauen willst, solltest du noch wissen, dass die Phone eines Phonems normalerweise mindestens ein artikulatorisches Merkmal gemeinsam haben müssen. (Stimmhaftigkeit zählt dabei aber nicht.) [χ] und [ç] sind beispielsweise Frikative, die mit dem Zungenrücken gebildet werden. Die einzige Ausnahme dieser Regel sind die r-Laute, die artikulatorisch ziemlich unterschiedlich sein können. [h] und [ŋ] können deshalb kein gemeinsames Phonem bilden. Dieses Beispiel habe ich gewählt, weil sie in der deutschen Sprache nicht an den gleichen Stellen auftauchen können. ([h] kommt ausschließlich am Anfang einer Silbe vor und [ŋ] ausschließlich am Ende.) Sie erfüllen dadurch auf den ersten Blick das Merkmal eines gemeinsamen Phonems, sind es aber tatsächlich nicht, weil [h] ein Frikativ ist, der mit der Zungenwurzel gebildet wird und [ŋ] ein Nasal, bei dem der Zungenrücken zum Einsatz kommt.
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:<sup>1</sup> Die phonemische Ebene wird oft auch "phonologisch" genannt.
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=== Unterscheidungsmerkmale ===
 
=== Unterscheidungsmerkmale ===
Bei den Unterscheidungsmerkmalen handelt es sich um abstrakte phonologische Merkmale der Laute, die von den einzelnen Sprachen zur Unterscheidung von Phonemen genutzt werden. Diese Merkmale orientieren sich dabei hauptsächlich an den artikulatorischen Merkmalen, die im Kapitel "[[Das menschliche Lautinventar]]" beschrieben wurden. Die meisten der Unterscheidungsmerkmale sind binär, das heißt, ein Laut ist zum Beispiel entweder stimmhaft oder er ist nicht stimmhaft. Nur die Ortsmerkmale sind nicht binär, aber dazu kommen wir später.
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Bei den Unterscheidungsmerkmalen handelt es sich um abstrakte Merkmale der Laute, die von den einzelnen Sprachen zur Unterscheidung von Phonemen genutzt werden. Diese Merkmale orientieren sich dabei hauptsächlich an den artikulatorischen Merkmalen, die im Kapitel "[[Das menschliche Lautinventar]]" beschrieben wurden. Die meisten der Unterscheidungsmerkmale sind binär, das heißt, ein Laut ist zum Beispiel entweder stimmhaft oder er ist nicht stimmhaft. Nur die Ortsmerkmale sind nicht binär, aber dazu kommen wir später.
  
 
Es gibt eine Reihe an Merkmalen, die jeden Laut betreffen, andere sind an bestimmte Ortsmerkmale geknüpft. Der Übersicht halber wurden die Merkmale in Gruppen unterteilt: Oberklassenmerkmale, Stimmbandmerkmale, Merkmale der Artikulationsart und die bereits erwähnten Ortsmerkmale. Unterscheidungsmerkmale werden immer in eckigen Klammern geschrieben, wobei die Ortsmerkmale in Großbuchstaben stehen, damit man direkt sieht, dass sie nicht binär sind.
 
Es gibt eine Reihe an Merkmalen, die jeden Laut betreffen, andere sind an bestimmte Ortsmerkmale geknüpft. Der Übersicht halber wurden die Merkmale in Gruppen unterteilt: Oberklassenmerkmale, Stimmbandmerkmale, Merkmale der Artikulationsart und die bereits erwähnten Ortsmerkmale. Unterscheidungsmerkmale werden immer in eckigen Klammern geschrieben, wobei die Ortsmerkmale in Großbuchstaben stehen, damit man direkt sieht, dass sie nicht binär sind.
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Vokale sind immer [-kons], [+son], [+appr], [DORS] und wenn sie [+rund] sind, [LAB]. Das heißt, es reicht, nur die dorsalen Merkmale und das Merkmal [+/-rund] aufzuführen.
 
Vokale sind immer [-kons], [+son], [+appr], [DORS] und wenn sie [+rund] sind, [LAB]. Das heißt, es reicht, nur die dorsalen Merkmale und das Merkmal [+/-rund] aufzuführen.
  
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Natürlich gibt es noch mehr Vokale. Die hier aufgeführten sind exemplarisch, die Matrix kann natürlich angepasst werden. Für deine eigene Sprache solltest du dir eine eigene Matrix zusammenbasteln (sofern du solche Tabellen hilfreich findest). Dass bei dem Merkmal [+/-rund] übrigens kein [-] steht, hat seinen Grund: Das Merkmal [+/-rund] ist nur dann vorhanden, wenn der Laut [LAB] ist und da Vokale immer nur dann [LAB] sind, wenn sie rund sind, haben die übrigen Vokale das Merkmal [+/-rund] einfach nicht, also ist es weder [+] noch [-].
 
Natürlich gibt es noch mehr Vokale. Die hier aufgeführten sind exemplarisch, die Matrix kann natürlich angepasst werden. Für deine eigene Sprache solltest du dir eine eigene Matrix zusammenbasteln (sofern du solche Tabellen hilfreich findest). Dass bei dem Merkmal [+/-rund] übrigens kein [-] steht, hat seinen Grund: Das Merkmal [+/-rund] ist nur dann vorhanden, wenn der Laut [LAB] ist und da Vokale immer nur dann [LAB] sind, wenn sie rund sind, haben die übrigen Vokale das Merkmal [+/-rund] einfach nicht, also ist es weder [+] noch [-].
  
==Phonologische Regeln==
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==Phonemische Regeln==
 
Nun haben wir einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, sprachliche Laute in Gruppen einzuteilen. Vielleicht hast du auch schon eine grobe Vorstellung, wie deine Phoneme aussehen könnten. Phoneme, deren Phone lediglich eine unterschiedliche Verbreitung haben, kannst du sogar bereits bauen. Allerdings sind die Phone eines Phonems meistens durch Regeln eingeschränkt, die sprach- oder dialektspezifisch auftreten. Die Form dieser Regeln ist relativ einfach. Wir haben ein Phonem, das in einer bestimmten Umgebung eine bestimmte Eigenschaft annimmt.
 
Nun haben wir einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, sprachliche Laute in Gruppen einzuteilen. Vielleicht hast du auch schon eine grobe Vorstellung, wie deine Phoneme aussehen könnten. Phoneme, deren Phone lediglich eine unterschiedliche Verbreitung haben, kannst du sogar bereits bauen. Allerdings sind die Phone eines Phonems meistens durch Regeln eingeschränkt, die sprach- oder dialektspezifisch auftreten. Die Form dieser Regeln ist relativ einfach. Wir haben ein Phonem, das in einer bestimmten Umgebung eine bestimmte Eigenschaft annimmt.
  
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<blockquote>A → B / X__Y</blockquote>
 
<blockquote>A → B / X__Y</blockquote>
 
(A wird zu B in der Umgebung nach X und vor Y)<br/>
 
(A wird zu B in der Umgebung nach X und vor Y)<br/>
X und Y können dabei bestimmte Laute mit bestimmten Merkmalen sein oder Silben-, Morphem- oder Wortgrenzen.<sup>*</sup> Silben werden dabei als $ dargestellt, Morpheme als + und Wörter als #. Wenn du die Silben genauer definieren willst, also zum Beispiel den Silbenkern benennen willst, musst du dir selbst Zeichen überlegen. Solche Silbenstrukturen werden nämlich normalerweise nicht linear dargestellt, aber dazu später mehr.
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X und Y können dabei bestimmte Laute mit bestimmten Merkmalen sein oder Silben-, Morphem- oder Wortgrenzen.<sup>2</sup> Silben werden dabei als $ dargestellt, Morpheme als + und Wörter als #. Wenn du die Silben genauer definieren willst, also zum Beispiel den Silbenkern benennen willst, musst du dir selbst Zeichen überlegen. Solche Silbenstrukturen werden nämlich normalerweise nicht linear dargestellt, aber dazu später mehr.
  
 
Eine anschauliche Regel ist die Auslautverhärtung im Deutschen:
 
Eine anschauliche Regel ist die Auslautverhärtung im Deutschen:
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Auf die gleiche Weise kann übrigens auch sprachgeschichtlicher Lautwandel dargestellt werden.
 
Auf die gleiche Weise kann übrigens auch sprachgeschichtlicher Lautwandel dargestellt werden.
  
<small>* Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache (im Gegensatz zu den kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten, die Phoneme). Mehr dazu erfährst du im nächsten Abschnitt dieses Tutorials "[[Was ist ein Wort?]]".</small>
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:<sup>2</sup> Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache (im Gegensatz zu den kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten, den Phonemen). Mehr dazu erfährst du im nächsten Abschnitt dieses Tutorials "[[Was ist ein Wort?]]".
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===Phonemische Prozesse===
 
===Phonemische Prozesse===
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Neben der Auslautverhärtung gibt es noch andere phonemische Prozesse. Damit sind Veränderungen gemeint, die generell in Sprachen ablaufen können. Die Regeln lassen sich daher in die einzelnen Prozesse eingliedern.
 
Neben der Auslautverhärtung gibt es noch andere phonemische Prozesse. Damit sind Veränderungen gemeint, die generell in Sprachen ablaufen können. Die Regeln lassen sich daher in die einzelnen Prozesse eingliedern.
 
; Angleichung und Entähnlichung:
 
; Angleichung und Entähnlichung:
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--> Regelbeispiel
 
--> Regelbeispiel
  
Allerdings können sich phonemische Regeln auch speziell auf die erste, zweite, vorletzte oder letzte Silbe beziehen, weshalb wir im Prinzip mehr als ein Zeichen benötigen.* Günstig ist beispielsweise, wenn wir die Wortgrenze # hinzu nehmen. #σ kann dann für die erste und σ# für die letzte Silbe stehen. Die zweite und vorletzte Silbe können dann durch #_σ bzw. σ_# dargestellt werden.<br/>
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Allerdings können sich phonemische Regeln auch speziell auf die erste, zweite, vorletzte oder letzte Silbe beziehen, weshalb wir im Prinzip mehr als ein Zeichen benötigen.<sup>3</sup> Günstig ist beispielsweise, wenn wir die Wortgrenze # hinzu nehmen. #σ kann dann für die erste und σ# für die letzte Silbe stehen. Die zweite und vorletzte Silbe können dann durch #_σ bzw. σ_# dargestellt werden.<br/>
 
--> Regelbeispiel
 
--> Regelbeispiel
  
<small>*Natürlich kannst du auch alles ausschreiben, falls du dich von den ganzen Abkürzungen etwas überfahren fühlst. Für mancheinen ist es aber doch übersichtlicher, wenn es abgekürzt wird.</small>
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:<sup>3</sup> Natürlich kannst du auch alles ausschreiben, falls du dich von den ganzen Abkürzungen etwas überfahren fühlst. Für manchen ist es aber doch übersichtlicher, wenn es abgekürzt wird.
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==Töne und Tonakzente==
 
==Töne und Tonakzente==
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===Kopieren===
 
===Kopieren===
 
Wenn du dich lieber an einer irdischen Sprache orientieren willst, kannst du dir die entsprechenden IPA-Tabellen von Sprachen ansehen, deren Klang in die Richtung geht, die du haben möchtest. Eine gute Anlaufstelle hierfür ist die [http://web.uvic.ca/ling/resources/ipa/handbook.htm Seite des IPA-Handbuches]. Es ist zwar gerade bei "exotischen" Sprachen oft nicht so einfach, Phoneme und Regeln zu finden, aber für eine ganze Reihe von Sprachen gibt es bei Wikipedia zumindest ein Phoneminventar und manchmal auch detailliertere Beschreibungen (es lohnt sich oft auch ein Blick auf den englischsprachigen Artikel zu der jeweiligen Sprache). Und falls du keine Regeln findest, kannst du die ja auch nach Gutdünken selbst erstellen. Hör dir Sprachbeispiele an und analysier sie, wie in der Methode "Analysieren" beschrieben. Spiel mit der Sprache, verändere sie.
 
Wenn du dich lieber an einer irdischen Sprache orientieren willst, kannst du dir die entsprechenden IPA-Tabellen von Sprachen ansehen, deren Klang in die Richtung geht, die du haben möchtest. Eine gute Anlaufstelle hierfür ist die [http://web.uvic.ca/ling/resources/ipa/handbook.htm Seite des IPA-Handbuches]. Es ist zwar gerade bei "exotischen" Sprachen oft nicht so einfach, Phoneme und Regeln zu finden, aber für eine ganze Reihe von Sprachen gibt es bei Wikipedia zumindest ein Phoneminventar und manchmal auch detailliertere Beschreibungen (es lohnt sich oft auch ein Blick auf den englischsprachigen Artikel zu der jeweiligen Sprache). Und falls du keine Regeln findest, kannst du die ja auch nach Gutdünken selbst erstellen. Hör dir Sprachbeispiele an und analysier sie, wie in der Methode "Analysieren" beschrieben. Spiel mit der Sprache, verändere sie.
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===Wie stelle ich ein realistisches Lautinventar zusammen?===
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Prinzipiell können erfundene Sprachen ganz einfach all die Laute verwenden, die dem Erfinder gefallen. Wenn du deine Sprache allerdings für eine verhältnismäßig "normale" Welt bastelst - was auch immer das dann genau heißen mag -, dann legst du vielleicht auch Wert darauf, dass die linguistische Landschaft nach irdischen Maßstäben glaubwürdig ist. Hierzu ist es hilfreich, schon bei der Auswahl der Laute ein wenig darauf zu achten, ob sich deine eigene Sprache ähnlich verhält wie echte Sprachen. Letztere sind dabei nämlich meist recht systematisch: Wenn ein artikulatorisches Merkmal, z.B. [+/-sth], an einem Artikulationsort, z.B. an den Lippen (labial), als bedeutungsunterscheidend verwendet wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das gleiche Merkmal auch an anderen Artikulationsorten Unterscheidungskraft besitzt, z.B. am Zahndamm (alveolar) und/oder am weichen Gaumen (velar). Gleichzeitig haben die allermeisten natürlichen Sprachen aber trotz aller Systematik auch die eine oder andere "Lücke" in ihrem Lautinventar; es fehlt also ein Laut, den man anhand der in der Sprache verwendeten Unterscheidungsmerkmale eigentlich erwarten würde. So wird etwa im Deutschen normalerweise eine Unterscheidung der Stimmhaftigkeit für Frikative gemacht (''Feld'' /fɛlt/ vs. ''Welt'' /vɛlt/; ''ließe'' /liːsə/ vs. ''Liese'' /liːzə/), aber das stimmhafte Gegenstück zum ''sch''-Laut kommt nur sehr selten vor, wobei die bedeutungsunterscheidende Kraft zweifelhaft ist (bei ''rasche'' /raʃə/ vs. ''Rage'' /raːʒə/ könnte man problemlos die Länge des vorhergehenden Vokals als den eigentlich entscheidenden Unterschied interpretieren), und ein stimmhaftes Gegenstück zum ''ch''-Laut fehlt völlig.<sup>4</sup> Ein anderes Beispiel wäre das Arabische, das kein /p/ besitzt.
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In der folgenden Liste sind ein paar Statistiken und sprachtypologische Verallgemeinerungen aufgeführt, die einen ersten Eindruck davon verschaffen sollen, wie ein realistisches Lautinventar aussehen könnte. Zu fast allen einzelnen Punkten gibt es auch Ausnahmen und Gegenbeispiele, es gibt jedoch ziemlich sicher keine einzige natürliche Sprache, die in mehr als der Hälfte dieser Punkte außergewöhnlich ist.<sup>5</sup>
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* Die durchschnittliche Zahl der in einer einzelnen Sprache unterschiedenen Konsonanten ist 22. Keine bekannte Sprache unterscheidet weniger als 6 Konsonanten. Die höchste bekannte Konsonantenanzahl liegt in der Größenordnung 120-150 (in der afrikanischen Sprache !Xóõ; die genaue Zahl ist aber umstritten, und außerdem sind gut zwei Drittel dieser Konsonanten keine "normalen" Laute, sondern Klicks). Wenn man Klicks nicht mitzählt, liegt das Maximum bei ungefähr 80 verschiedenen Konsonanten. Deutsch liegt mit etwa 25 Konsonanten knapp über dem Durchschnitt.
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* Die durchschnittliche Zahl der in einer einzelnen Sprache unterschiedenen Vokale liegt zwischen 5 und 6, wobei hier nur die Anzahl der Vokalqualitäten gezählt wurde (Länge, Nasalierung, Töne oder ähnliche zusätzliche Dimensionen wurden also nicht berücksichtigt). Nur eine Handvoll Sprachen kommen mit zwei Vokalen aus, alle anderen haben mindestens drei. Die höchste bekannte Zahl an Vokalqualitäten liegt laut WALS bei 14, Rekordhalter ist das Deutsche! Mit zusätzlichen Dimensionen kommen bis zu etwa 35 kontrastierende Vokale vor, der Durchschnitt liegt aber wahrscheinlich immer noch unter 10.
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* Im Durchschnitt haben Sprachen etwa drei- bis viermal so viele Konsonanten wie Vokalqualitäten, die Verhältnisse reichen von 10:9 bis 58:2. Werden zusätzliche Vokaldimensionen mit einbezogen, gibt es auch ein paar Sprachen, die bis zu doppelt so viele Vokale wie Konsonanten unterscheiden.
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* Etwa 70% aller Sprachen unterscheiden Konsonanten nach dem Merkmal [+/-sth]. Was auch bedeutet, dass etwa 30% dies nicht tun! Wenn das Merkmal unterscheidungsrelevant ist, gilt es fast immer für Plosive, aber nur in etwa der Hälfte der Fälle (auch) für Frikative.
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* Alle Sprachen haben Plosive an mindestens drei verschiedenen Artikulationsstellen. Die Grundlage bilden fast immer /p t k/; Hawaiianisch hat statt dessen /p k ʔ/, einige nordamerikanische Indianersprachen haben /t k ʔ/. Wenn einer der drei grundlegenden Plosive fehlt, ist dies üblicherweise /p/; oft (wie im Arabischen) ist dann allerdings ein stimmhaftes Gegenstück /b/ vorhanden.
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* Alle Sprachen mit mehreren Serien von Plosiven haben eine Serie, die als "stimmlos" bezeichnet werden kann - ob die andere(n) Serie(n) dann stimmhaft (70%), aspiriert (25%), pränasalisiert (12%), ejektiv (15%) oder implosiv (12%) sind, variiert allerdings von Sprache zu Sprache (die Prozentwerte geben die Häufigkeit an, in der dieses Merkmal in den Sprachen der Welt vorkommt).
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* Sprachen mit einer Unterscheidung von Plosiven nach dem Merkmal [+/-asp] besitzen so gut wie immer auch ein Phonem /h/. Eine ähnliche Korrelation ist die, dass in den allermeisten Sprachen mit Ejektiven und/oder Implosiven auch der Glottalverschluss /ʔ/ als eigenes Phonem vorkommt.
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* Fast alle Sprachen haben ein /s/. Bis auf wenige Ausnahmen ist dieser Laut nur in vielen Sprachen der Ureinwohner Australiens und Neuguineas nicht vorhanden (wie übrigens auch alle anderen Frikative); es wird vermutet, dass das mit einer in diesen Bevölkerungsgruppen verbreiteten Ohrenkrankheit zusammenhängt.
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* Frikative an anderen Artikulationsorten sind seltener, als man annehmen würde. Nur sehr wenige Sprachen (darunter Englisch und je nach Zählweise auch Deutsch) unterscheiden mehr verschiedene Frikative als Plosive. Im Gegenteil ist /s/ sogar oft der einzige Frikativ überhaupt; manchmal gibt es auch die Kombination /s/ und /z/. Labiale Frikative kommen nur in etwa 60% aller Sprachen vor, postalveolare Frikative in knapp 45% aller Sprachen, velare Frikative in knapp 30% der Sprachen, und uvulare Frikative in etwa 10% der Sprachen. Dentale Frikative (also die in typischen Fantasy-Namen recht beliebten englischen "th-Laute") sind sogar noch seltener, sie gibt es nur in etwa 7,5% aller Sprachen.
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* Nasale kommen in fast allen Sprachen vor, meistens sowohl /n/ als auch /m/. Der velare Nasal /ŋ/ existiert in etwa 50% der Sprachen (davon bei etwa 20% nur am Silbenende, wie auch im Deutschen). Den palatalen Nasal /ɲ/ (das spanische ''ñ'') findet man in gut 30% aller Sprachen. Es gibt keine bekannte Sprache, in der mehr Nasale als Plosive unterschieden werden.
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* Vokalsysteme haben bei Abbildung im Vokaltrapez der IPA-Tabelle meistens eine "dreieckige" Form, es gibt also in den allermeisten Sprachen jeweils mehr Unterscheidungen bei den geschlossenen Vokalen als bei den offenen. Typischerweise sind dabei die vorderen Vokale ungerundet und die hinteren Vokale gerundet. Das einfachste Beispiel wäre ein System /i a u/ wie z.B. im Quechua, aber auch das spanische /i e a o u/ und das italienische /i e ɛ a ɔ o u/ haben diese Form. Bei Sprachen mit mehr als sieben Vokalqualitäten werden meistens ein oder zwei weitere "Linien" in der Mitte eingefügt, also z.B. vordere gerundete Vokale oder hintere ungerundete. Auch das deutsche System /i ɪ e ɛ y ʏ ø œ a ə ɔ o ʊ u/ (ohne Vokallänge dargestellt) lässt sich daher als Dreieck begreifen.<br> Alternativ kommt in einigen Sprachen auch eine "rechteckige" Form vor, bei der es bei jedem Offenheitsgrad die gleiche Zahl an vorderen und hinteren Vokalen gibt, wie z.B. in der Sprache Chamorro mit /i e æ ɑ o u/.<br> In den meisten Sprachen ist das Vokalsystem relativ symmetrisch. Wenn nicht, dann gibt es fast immer mehr vordere Vokale als hintere. Deutsch ist ein Beispiel hierfür, ein anderes wäre das in nordamerikanischen Indianersprachen weit verbreitete System /i e a o/. Eine der bekanntesten Ausnahmen ist das Mongolische mit /i e a ɔ o ʊ u/.<br> <small>Einen guten Überblick über die Typologie der Vokalsysteme bietet [http://gesc19764.pwp.blueyonder.co.uk/vowels/vowel_systems.html diese Seite (englisch)].</small>
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* Vordere gerundete Vokale wie im Deutschen, Französischen, Türkischen oder Finnischen gibt es nur in weniger als 10% aller Sprachen, die meisten davon in Europa und dem nördlichen Asien. Hintere ungerundete Vokale gibt es laut UPSID mit etwa 13% sogar etwas häufiger, aber meist weniger systematisch, weil oft nur das /u/ eben ungerundet als [ɯ] ausgesprochen wird. Ein Kontrast zwischen gerundeten und ungerundeten hinteren Vokalen kommt nur in knapp 5% der Sprachen vor.
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* Unter den zusätzlichen Vokaldimensionen ist die Länge in etwa 11% aller Sprachen bedeutungsunterscheidend, Nasalierung in etwa 25%, und die Tonhöhe in etwa 45% der Sprachen (davon rund 25% mit nur zwei unterschiedlichen Tönen, die übrigen 20% mit drei oder mehr; die höchste bekannte Zahl an Tonunterscheidungen liegt bei fünf reinen Tonhöhen bzw. neun Tönen insgesamt, wenn man Konturtöne mitzählt). Andere Phonationen (stimmlose Vokale, Hauchstimme, Knarrstimme etc.) sind nur in einzelnen Sprachen bedeutungsunterscheidend, hängen aber manchmal mit dem Tonsystem zusammen (z.B. im Vietnamesischen).
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{{fehlt|weitere Statistiken und Universalien}}
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:<sup>4</sup> Wenn man einmal außer Acht lässt, dass es zum nach hinteren Vokalen gesprochenen "Ach-Laut" [χ] im Standarddeutschen auf phonetischer Ebene durchaus ein stimmhaftes Gegenstück gibt, nämlich das ''r'' geschriebene [ʁ]: ''fluche'' /fluːxə/ [fluːχə] vs. ''Flure'' /fluːrə/ [fluːʁə]. Allerdings verhält sich dieser Laut im Deutschen nicht wie ein Frikativ, und ein stimmhaftes Gegenstück zum "Ich-Laut" [ç] kommt in der Standardsprache tatsächlich nicht vor.
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:<sup>5</sup> Quellen: [http://www.wals.info World Atlas of Language Structures (WALS)], [http://web.phonetik.uni-frankfurt.de/upsid_find.html UPSID Database] sowie [http://typo.uni-konstanz.de/archive The Universals Archive]
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===Phonotaktik===
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{{fehlt|Wie wirkt sich die Verteilung der Laute auf die Ästhetik der Sprache aus?}}

Aktuelle Version vom 16. Dezember 2015, 10:22 Uhr

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