Wortbildung

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K (Zusammensetzung (Komposition))
(Zusammensetzung (Komposition))
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Neben dieser einfachen Aneinanderreihung gibt es aber noch die Möglichkeit, ein Element dazwischen zu setzen, das Fugenmorphem. Welchen Sinn dieses Morphem hat, darüber streiten sich die Wissenschaftler. Für uns ist in diesem Zusammenhang lediglich wichtig, dass es sich dabei um Morpheme handelt, die nicht im eigentlichen Sinn Bedeutung tragen, was ein Morphem ja sonst eigentlich ausmacht. Das Fugenmorphem kann aus grammatischen Morphemen gebildet sein, wie bei ''Bärenhöhle''<sup>1</sup>, oder keinen erkennbaren Ursprung haben, wie bei ''Arbeitszeit''. Wann welches Fugenmorphem benutzt wird, ist im Deutschen praktisch willkürlich (aber nicht beliebig austauschbar), in anderen Sprachen kann der Einsatz von Fugenmorphemen bestimmten Regeln folgen.
 
Neben dieser einfachen Aneinanderreihung gibt es aber noch die Möglichkeit, ein Element dazwischen zu setzen, das Fugenmorphem. Welchen Sinn dieses Morphem hat, darüber streiten sich die Wissenschaftler. Für uns ist in diesem Zusammenhang lediglich wichtig, dass es sich dabei um Morpheme handelt, die nicht im eigentlichen Sinn Bedeutung tragen, was ein Morphem ja sonst eigentlich ausmacht. Das Fugenmorphem kann aus grammatischen Morphemen gebildet sein, wie bei ''Bärenhöhle''<sup>1</sup>, oder keinen erkennbaren Ursprung haben, wie bei ''Arbeitszeit''. Wann welches Fugenmorphem benutzt wird, ist im Deutschen praktisch willkürlich (aber nicht beliebig austauschbar), in anderen Sprachen kann der Einsatz von Fugenmorphemen bestimmten Regeln folgen.
Notizen: Köpfigkeit, endozentrisch/exozentrisch (Bedeutung),
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Idiomatisierung (Bsp. Löwenzahn), graublau vs. grau-blau, Affixoide
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Wichtig für den grammatischen Gebrauch, also für die Wortart, ist der Kopf der Komposition, der in einer Sprache in den allermeisten Fällen immer links oder immer rechts steht. Man spricht dann von Links- beziehungsweise Rechtsköpfigkeit, die oft (aber nicht immer) mit der Wortreihenfolge von Substantiv und zugehörigem Attribut übereinstimmt. Das ''weiße Brot'' wird also zum ''Weißbrot'', womit auch gezeigt ist, dass Deutsch rechtsköpfig ist, da das ''Brot'' die Wortart bestimmt. In diesem Fall liegt auch die Grundbedeutung im Kopf, da das ''Weißbrot'' ein bestimmtes Brot ist, aber die Bedeutung kann auch außerhalb des Wortes liegen und ist dann entsprechend nicht mehr im Kopf zu finden, wie bei der ''Untertasse'', bei der es sich nicht um eine Tasse, sondern um einen kleinen Teller handelt, der ''unter die Tasse'' gesetzt wird. Das trifft auch auf solche Wörter zu, die sich bereits von ihrer wörtlichen Bedeutung entfernt haben (sei es, weil die Zusammensetzung einen Bedeutungswandel erfahren hat, oder die Teilmorpheme eine andere Bedeutung bekommen haben), wie die ''Ohrfeige''.
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Notizen: Affixoide
 
;Determinativkomposita
 
;Determinativkomposita
 
  Beispiele: Olivenöl, Rotkehlchen (Bahuvrihi), Autofahrer/Nachmittag (Rektionskomposita)
 
  Beispiele: Olivenöl, Rotkehlchen (Bahuvrihi), Autofahrer/Nachmittag (Rektionskomposita)
 
;Kopulativkomposita
 
;Kopulativkomposita
 
  Beispiele: süßsauer (Dvandva)
 
  Beispiele: süßsauer (Dvandva)
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Notizen: graublau vs. grau-blau
  
 
<small><sup>1</sup>Der formale Plural hat hier nicht mehr die Bedeutung des Plurals, denn es bleibt auch dann eine ''Bärenhöhle'', wenn nur ein einziger Bär darin lebt.</small>
 
<small><sup>1</sup>Der formale Plural hat hier nicht mehr die Bedeutung des Plurals, denn es bleibt auch dann eine ''Bärenhöhle'', wenn nur ein einziger Bär darin lebt.</small>

Version vom 6. August 2013, 02:04 Uhr

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