Valenz

Aus WB-Sprachtutorial
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K
K (Die Wertigkeit von Verben)
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Die Schildkröte bemalt das Krokodil<br>
 
Die Schildkröte bemalt das Krokodil<br>
 
Die Schildkröte bemalt<br>
 
Die Schildkröte bemalt<br>
Die Schildkröte bemalt das Krokodil einen Pinsel</div><br>
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Die Schildkröte bemalt das Krokodil einen Pinsel
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Wie du sicher festgestellt hast, habe ich die Prädikatsverben jeweils unverändert gelassen, aber die anderen Bestandteile des Satzes variieren. Offenbar können wir nicht beliebig Elemente hinzufügen oder weglassen, ohne dass unser Satz komisch (und damit grammatisch falsch) wird. Das Spannende an der Sache ist aber nicht, dass Sprache augenscheinlich kein chaotisches System ist und mit einer Reihe von versteckten Regeln daherkommt, sondern dass sich unsere Prädikate hier nicht gleich verhalten: ''schlafen'' kann ich nur mit einem weiteren Element verbinden, nämlich dem Schläfer, ''bemalen'' dagegen muss ich mit zwei Elementen kombinieren, dem Bemaler und dem Bemalten. Lasse ich eins weg, hört sich der Satz falsch an. Noch erstaunlicher ist hingegen ''vermachen''. Um daraus einen Satz zu basteln, brauche ich auf meiner Einkaufsliste mindestens einen Vermacher und ein Vermachtes, besser noch einen Vermacher, ein Vermachtes und einen glücklichen Bedachten (wer hätte nicht gern ein rotes Schlauchboot?!). Drei Elemente können wir bei den anderen beiden Verben wiederum nicht verwenden.
 
Wie du sicher festgestellt hast, habe ich die Prädikatsverben jeweils unverändert gelassen, aber die anderen Bestandteile des Satzes variieren. Offenbar können wir nicht beliebig Elemente hinzufügen oder weglassen, ohne dass unser Satz komisch (und damit grammatisch falsch) wird. Das Spannende an der Sache ist aber nicht, dass Sprache augenscheinlich kein chaotisches System ist und mit einer Reihe von versteckten Regeln daherkommt, sondern dass sich unsere Prädikate hier nicht gleich verhalten: ''schlafen'' kann ich nur mit einem weiteren Element verbinden, nämlich dem Schläfer, ''bemalen'' dagegen muss ich mit zwei Elementen kombinieren, dem Bemaler und dem Bemalten. Lasse ich eins weg, hört sich der Satz falsch an. Noch erstaunlicher ist hingegen ''vermachen''. Um daraus einen Satz zu basteln, brauche ich auf meiner Einkaufsliste mindestens einen Vermacher und ein Vermachtes, besser noch einen Vermacher, ein Vermachtes und einen glücklichen Bedachten (wer hätte nicht gern ein rotes Schlauchboot?!). Drei Elemente können wir bei den anderen beiden Verben wiederum nicht verwenden.

Version vom 23. Juli 2013, 10:03 Uhr

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