Thematische Rollen

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(häufige Rollen ; Abschnitt Prädikat von Valenz (Falayon) kopiert)
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*Die '''Zeit''' als Rolle bezeichnet den Zeitpunkt oder -raum der Handlung (Der Mann muss ''morgen'' zur Arbeit.)
 
*Die '''Zeit''' als Rolle bezeichnet den Zeitpunkt oder -raum der Handlung (Der Mann muss ''morgen'' zur Arbeit.)
  
Als Prädikat wird derjenige Teil des Satzes bezeichnet, der in sich die Informationen trägt, die nötig sind, um einen vollständigen und grammatisch wohlgeformten Satz zu erzeugen. In ihm steckt also sozusagen ein Bauplan, der uns vorschreibt, welcher Art die restlichen Elemente sein müssen, um in unseren Satz zu passen. Im Deutschen und in nahezu allen anderen Sprachen der Welt sind verbale Prädikate in großer Mehrheit – das Prädikat ist also in Wahrheit ein Wolf – ein Verb im Prädikatspelz – wie auch immer. Denkt euch einfach ein Verb als Kern des Prädikats.
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Der zentrale Bestandteil eines vollständigen Satzes ist das Prädikat. Als Prädikat wird derjenige Teil des Satzes bezeichnet, der in sich die Informationen trägt, die nötig sind, um einen vollständigen und grammatisch wohlgeformten Satz zu erzeugen. In ihm steckt also sozusagen ein Bauplan, der uns vorschreibt, welcher Art die restlichen Elemente sein müssen, um in unseren Satz zu passen. Im Deutschen und in nahezu allen anderen Sprachen der Welt sind verbale Prädikate in großer Mehrheit – das Prädikat ist also in Wahrheit ein Wolf – ein Verb im Prädikatspelz – wie auch immer. Denkt euch einfach ein Verb als Kern des Prädikats.
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In einem Verb sind sozusagen die Rollen als Argumente abgespeichert, die nötig sind, um das Prädikat so zu erweitern, dass ein Satz daraus wird (wobei es obligatorische und fakultative Argumente gibt, aber dazu in einem späteren Kapitel mehr). In einem einfachen Aussagesatz gibt es oft eine klare Beziehung zwischen der thematischen Rolle, die das Verb verlangt und dem Oberflächenkasus. So ist im obigen Beispiel "der Mann" im Nominativ und "den Ball" im Akkusativ. Dabei kann man aber nicht einfach vom Kasus auf die Rolle schließen, da z. B. auch der Experiencer im Deutschen im Nominativ und der Stimulus im Akkusativ auftritt. Dazu kommt, dass einige Rollen durch Präpositionen ausgedrückt werden müssen, die ihre eigenen Regeln zur Kasusvergabe haben. Außerdem können Kasus auch vertauscht werden, wie bei Passivkonstruktionen.
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<small>* Auf die linguistischen Unterschiede zwischen Tiefenkasus und thematischen Rollen braucht man beim Sprachenbasteln keine Rücksicht zu nehmen, vor allem, da das Thema sprachwissenschaftlich kontrovers diskutiert wird.</small>
 
<small>* Auf die linguistischen Unterschiede zwischen Tiefenkasus und thematischen Rollen braucht man beim Sprachenbasteln keine Rücksicht zu nehmen, vor allem, da das Thema sprachwissenschaftlich kontrovers diskutiert wird.</small>
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== Kasussysteme ==

Version vom 28. Juli 2014, 12:55 Uhr

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