Thematische Rollen

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(Splitsysteme)
K (Valenzalternation)
 
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=== Splitsysteme ===
 
=== Splitsysteme ===
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{{fehlt|Beispiele}}
 
Es wäre natürlich so schön einfach, wenn man alle Sprachen in ein Schema stecken und in diesem Fall das Kasussystem eindeutig bestimmen könnte. Aber wie immer im Leben, gibt es auch hier Sprachen, die nicht in dieses Raster passen wollen. Splitsysteme lassen sich je nach "Umgebung" einem anderen Kasussystem zuordnen. Dem Bastler sind in der Hinsicht praktisch keine Grenzen gesetzt. Am häufigsten sind Splitsysteme Ergativsprachen, die in bestimmten Fällen zu Akkusativsprachen mutieren.
 
Es wäre natürlich so schön einfach, wenn man alle Sprachen in ein Schema stecken und in diesem Fall das Kasussystem eindeutig bestimmen könnte. Aber wie immer im Leben, gibt es auch hier Sprachen, die nicht in dieses Raster passen wollen. Splitsysteme lassen sich je nach "Umgebung" einem anderen Kasussystem zuordnen. Dem Bastler sind in der Hinsicht praktisch keine Grenzen gesetzt. Am häufigsten sind Splitsysteme Ergativsprachen, die in bestimmten Fällen zu Akkusativsprachen mutieren.
[Beispiele]
 
  
=== Notizen ===
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=== Valenzalternation ===
*Valenzalternation (Fachwörter hier unten nicht nötig)
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{{fehlt|Erläuterungen zu Kausativ/Antikausativ und Applikativ}}
**Kausativ: Agens 1 veranlasst Agens 2 zu etwas
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Wie weiter oben schon erwähnt, ist es möglich, dass die Argumente eines Verbs verändert werden. Der Passiv ist als Beispiel für diese Valenzalternation bereits erwähnt worden, aber es gibt noch viele andere Varianten.
**Applikativ: laden - beladen
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Wollen wir uns aber erst einmal den Passiv ansehen, um einen ersten Eindruck von der Verwandlung zu bekommen:
**Antikausativ: Ohne Agens (Unterschied zum Passiv?)
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Hans gibt Anna ein Buch.
**Passiv und Antipassiv
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AG        REZ      THM
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NOM      DAT      AKK
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Sehen wir uns zunächst die Ausgangssituation an. "geben" hat drei obligatorische Argumente, Agens, Rezipient und Thema. An der Oberfläche wird dem Agens der Nominativ, dem Rezipienten der Dativ und dem Thema der Akkusativ zugeordnet. Wenn keine Alternationsregeln greifen, werden die Rollen Agens und Experiencer im Deutschen immer dem Nominativ zugeordnet, Patiens, Stimulus und Thema erhalten meistens den Akkusativ und der Rezipient steht hier im Dativ. Standardzuordnungen in einem Standardsatz der deutschen Sprache.
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Anna wird ein Buch (von Hans) gegeben.
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REZ          THM      AG
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DAT          NOM  PP+DAT
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Was passiert hier? Der Agens wird als Argument getilgt und muss mit einer Präposition wieder eingeführt werden, wenn man ihn nicht ganz auslöschen will. Damit hinterlässt der Agens allerdings eine Lücke an der Stelle, wo der Nominativ stehen sollte. Im Passiv sind es Patiens, Stimulus oder Thema (also die Akkusativ bevorzugenden Rollen), die an die Stelle des Agens rücken. Somit steht hier jetzt das Buch Nominativ. Hans bekommt dagegen seinen Kasus von der Präposition diktiert, da er den Nominativ zurückgelassen hat, wie ein Kleidungsstück.
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Im letzten Beispiel wurde (platt gesagt) das Verb in einer anderen Form wiedergegeben, um die Valenzalternation durchzuführen. Wie immer in der Sprache, gibt es aber mehr als eine Möglichkeit um dies zu erreichen. Es können komplett andere Verben verwendet ("Anna erhält ein Buch."), Wortformen oder Kombinationen mit Hilfverben gebraucht (s. o.), oder [[Wortbildung|Ableitungen angewandt]] werden.
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Außerdem können viele andere Alternationen eingesetzt werden. Die folgende Tabelle enthält ein paar besonders gebräuchliche Valenzalternationen:
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{|class="wikitable" style="text-align:center;"
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!Alternation
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!Beispielsatz
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!Name
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|-
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| -AG
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|Das Buch wird (von Anna) gelesen.
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|Passiv
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|-
 +
| -Arg2
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|Anna liest (das Buch)
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|Antipassiv
 +
|-
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| +AG(V)
 +
|Hans veranlasst Anna zu lesen
 +
|Kausativ
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|-
 +
| -AG(V)
 +
|Anna liest (veranlasst durch Hans).
 +
|Antikausativ
 +
|-
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| +Arg2
 +
|Hans begeht den Weg.
 +
|Applikativ
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|}
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Ein paar Dinge in der Tabelle benötigen ein paar weitere Ausführungen. Fangen wir einmal oben an. Das Passiv dürfte wohl jedem hier geläufig sein und ist eine der am häufigsten anzutreffenden Valenzalternationen. Hierbei wird der Agens getilgt und kann nur noch mit zusätzlicher Präposition eingefügt werden. Die Präposition selbst vergibt einen eigenen Kasus, was in diesem Fall auch nötig ist, da der ursprüngliche Kasus (hier der Nominativ) vom Buch besetzt wurde. Aus dem 2-wertigen Verb "lesen" ist also ein 1-wertiges Verb "gelesen werden" geworden. Der Nominativ ist eine Art zwingender Kasus, der in jedem Satz vorkommen muss. (Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich um eine Akkusativ-Sprache, bei Ergativ-Sprachen nennt sich der zwingende Kasus z. B. Absolutus, andere Sprachen haben dagegen keinen solchen Kasus.) Hier wird also ein Argument getilgt.
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Genauso wie im zweiten Fall. Der Antipassiv ist eine Alternation, die im Deutschen (und überhaupt in allen Akkusativ-Sprachen) so im eigentlichen Sinn nicht vorkommt, dafür spielt er aber in Ergativ-Sprachen eine große Rolle. Anstatt des ersten Arguments, wird das zweite getilgt, und damit das Element, das im Absolutus steht. Es verdeutlicht auch gut, wie die einzelnen Ebenen ineinander verschlungen sind. Wir können die Valenzalternation aus Sicht der Rollen oder aber aus Sicht der Argumente betrachten. Da jedes Argument mit einer bestimmten Rolle verknüpft ist, ist die Betrachtung aus beiden Richtungen möglich und richtig.
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[...]
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Entsprechend dieser Beispiele können auch andere Valenzalternationen erdacht werden und die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Erdachte in einer irdischen Sprache wieder findet ist nicht klein.
  
 
=== Wie viel Kasus darf es sein? ===
 
=== Wie viel Kasus darf es sein? ===
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{{fehlt|siehe Notizen}}
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Sprachen haben eine sehr unterschiedliche Anzahl an Kasus. Das fängt bei zwei an und geht praktisch unbegrenzt nach oben, wobei bei Sprachen mit vielen Kasus die Vielfalt aus einer Vermischung mit anderen grammatischen Einheiten resultiert, wodurch es eine gewisse Unschärfe gibt, was die Anzahl an Kasus angeht. Ein gutes Beispiel dafür ist Ungarisch, das je nach Zählung zwischen 18 und 40 Kasus hat. Dabei kommt es zum Beispiel zur Vermischung mit Adpositionen, wodurch wir ein System erhalten, das sowohl grammatische Einteilungen als auch semantische Bedeutungen miteinander kombiniert.
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Aber fangen wir klein an. Im einfachsten Fall gibt es wie bereits erwähnt zwei Kasus, einen Hauptkasus und einen Sammelkasus (meist "Obliquus" genannt) für alle anderen Fälle.
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Notizen:
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* Was wollen wir mit dem Kasus überhaupt erreichen?
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* Der Kasus wird durch verschiedene Strukturen diktiert:
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** Thematische Rolle
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** Valenz-/Argumentreihenfolge
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** Adposition
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* Kasus kann unterschiedlich realisiert werden:
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** Flexion/Morphem
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** Partikel/Artikel
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** Wortstellung (kann Kasus erzetzen)
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* Kongruenz
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* syntaktische vs semantische Bedeutung

Aktuelle Version vom 8. Dezember 2015, 14:20 Uhr

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