Das Morphem

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K (Affixe)
K (Freie und gebundene Morpheme)
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Die '''Komposition''' ist dabei die einfachste Art, eine neue Bedeutung zu kreieren. Es werden zwei oder mehr Morpheme aneinander gereiht, manchmal auch durch ein Fugenmorphem getrennt. (Ein Fugenmorphem ist ein Morphem, das (scheinbar) bedeutungsleer ist.) Das Ergebnis ist eine neue zusammengefasste Einheit, die wie ein einzelnes Morphem behandelt werden kann, der '''Stamm'''. Auch bei der '''Derivation''' entsteht ein Stamm, aber es werden spezielle Morpheme verwendet, die nicht frei als einzelnes Wort vorkommen können, sondern an ein anderes Morphem gebunden sein müssen. Komposition und Derivation sind Strategien der Wortbildung, da hier neue Wörterbucheinträge generiert werden. Die '''Flexion''' dagegen, erzeugt lediglich andere Wortformen, denn damit wird das regelbasierte Anhängen von (grammatischen) Morphemen bezeichnet. Der Übergang zwischen Flexion und Derivation ist allerdings nicht immer klar, da auch die Derivation oft bestimmten Regeln unterliegt.
 
Die '''Komposition''' ist dabei die einfachste Art, eine neue Bedeutung zu kreieren. Es werden zwei oder mehr Morpheme aneinander gereiht, manchmal auch durch ein Fugenmorphem getrennt. (Ein Fugenmorphem ist ein Morphem, das (scheinbar) bedeutungsleer ist.) Das Ergebnis ist eine neue zusammengefasste Einheit, die wie ein einzelnes Morphem behandelt werden kann, der '''Stamm'''. Auch bei der '''Derivation''' entsteht ein Stamm, aber es werden spezielle Morpheme verwendet, die nicht frei als einzelnes Wort vorkommen können, sondern an ein anderes Morphem gebunden sein müssen. Komposition und Derivation sind Strategien der Wortbildung, da hier neue Wörterbucheinträge generiert werden. Die '''Flexion''' dagegen, erzeugt lediglich andere Wortformen, denn damit wird das regelbasierte Anhängen von (grammatischen) Morphemen bezeichnet. Der Übergang zwischen Flexion und Derivation ist allerdings nicht immer klar, da auch die Derivation oft bestimmten Regeln unterliegt.
  
Manche Morpheme lassen das alles nicht mit sich machen und kommen nur in einem ganz bestimmten Kontext vor, entweder gebunden an ein ganz bestimmtes anderes Morphem, wie ''Him-'' in ''Himbeere'' oder frei in einer bestimmten Phrase vor, wie ''kith'' in ''kith and kin "Freunde und Verwandte"''. Solche Morpheme sind ''unikal''. Ist der Kontext etwas größer gefasst, das Morphem also an verschiedene Morpheme oder Stämme mit vergleichbarer Bedeutung gehängt werden kann, spricht man von einem '''Konfix'''. Ein Konfix ist also ein gebundenes Morphem, das nur in einem bestimmten (kleinen) Bedeutungsrahmen verwendet werden kann. Beispiele für Konfixe sind ''bio-'' und ''schwieger-''.
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Manche Morpheme lassen das alles nicht mit sich machen und kommen nur in einem ganz bestimmten Kontext vor, entweder gebunden an ein ganz bestimmtes anderes Morphem, wie ''Him-'' in ''Himbeere'' oder frei in einer bestimmten Phrase vor, wie ''kith'' in ''kith and kin "Freunde und Verwandte"''. Solche Morpheme sind '''unikal'''. Ist der Kontext etwas größer gefasst, das Morphem also an verschiedene Morpheme oder Stämme mit vergleichbarer Bedeutung gehängt werden kann, spricht man von einem '''Konfix'''. Ein Konfix ist also ein gebundenes Morphem, das nur in einem bestimmten (kleinen) Bedeutungsrahmen verwendet werden kann. Beispiele für Konfixe sind ''bio-'' und ''schwieger-''.
  
Eine besondere Form der gebundenen Morpheme nehmen die Klitika ein. Bei einem Klitikon handelt es sich um ein meist unbetontes "Wort", das sich an ein anderes Wort anlehnt. Entweder bestimmt die Wortart (zum Beispiel am Verb) oder die Position im Satz (zum Beispiel an der zweiten Stelle), an welches Wort das Klitikon gehängt wird. Die Unterscheidung zum Affix gestaltet sich recht schwierig, da das Klitikon irgendwo zwischen einem selbstständigen Wort und einem Affix einzuordnen und der Übergang fließend ist. (--Beispiel fehlt noch.--)
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Eine besondere Form der gebundenen Morpheme nehmen die '''Klitika''' ein. Bei einem Klitikon handelt es sich um ein meist unbetontes "Wort", das sich an ein anderes Wort anlehnt. Entweder bestimmt die Wortart (zum Beispiel am Verb) oder die Position im Satz (zum Beispiel an der zweiten Stelle), an welches Wort das Klitikon gehängt wird. Die Unterscheidung zum Affix gestaltet sich recht schwierig, da das Klitikon irgendwo zwischen einem selbstständigen Wort und einem Affix einzuordnen und der Übergang fließend ist. (--Beispiel fehlt noch.--)
  
 
==Affixe==
 
==Affixe==

Version vom 18. Juli 2013, 20:28 Uhr

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