Benutzer:Heinrich/Sprechakte

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#Der Sprecher beabsichtigt, beim Hörer die Erkenntnis zu bewirken, dass die Äußerung des Satzes als Übernahme der Verpflichtung zur Ausführung des Aktes durch den Sprecher anzusehen ist. Der Sprecher beabsichtigt diese Erkenntnis durch die Erkenntnis seiner Absicht zu bewirken, und es liegt ebenfalls in seiner Absicht, dass diese Absicht aufgrund der Kenntnis des Hörers der Bedeutung des Satzes erkannt wird.
 
#Der Sprecher beabsichtigt, beim Hörer die Erkenntnis zu bewirken, dass die Äußerung des Satzes als Übernahme der Verpflichtung zur Ausführung des Aktes durch den Sprecher anzusehen ist. Der Sprecher beabsichtigt diese Erkenntnis durch die Erkenntnis seiner Absicht zu bewirken, und es liegt ebenfalls in seiner Absicht, dass diese Absicht aufgrund der Kenntnis des Hörers der Bedeutung des Satzes erkannt wird.
 
#Die semantischen Regeln des Dialekts, den der Sprecher und der Hörer sprechen, sind von solcher Beschaffenheit, dass der Satz korrekt und aufrichtig dann und nur dann geäußert wird, wenn die oben genannten Bedingungen erfüllt sind.
 
#Die semantischen Regeln des Dialekts, den der Sprecher und der Hörer sprechen, sind von solcher Beschaffenheit, dass der Satz korrekt und aufrichtig dann und nur dann geäußert wird, wenn die oben genannten Bedingungen erfüllt sind.
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=== Sprechhandlungen ===
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Wenn wir sprechen, dann tun wir dies immer mit einer bestimmten Intention. Die Intention, die wir bei einer Äußerung haben, kann eine bestimmte Wirkung sein, die wir beim Hörer erzeugen wollen, wie "überzeugen" oder "Angst machen". Die Erzeugung dieser Wirkung (= perlokutionärer Effekt) wird durchaus dem Sprecher* zugeordnet, es ist etwas, das er getan hat. Ist diese Wirkung beabsichtigt, hat der Sprecher einen perlokutionären Akt vollzogen.
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Um das zu tun, muss er sich aber zuerst überlegen (wobei das normalerweise unbewusst geschieht), wie er das tun will. Wenn der Sprecher beispielsweise will, dass jemand etwas nicht tun soll, kann er ihn bitten, bedrohen oder warnen. Natürlich kann man auch ohne direkt eine Wirkung erzielen zu wollen Sätze äußern. Wenn ich jemanden begrüße oder mich bedanke, geschieht dies i. d. R lediglich mit der Intention, verstanden zu werden.
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'* Wahlweise kann der Begriff auch durch "Schreiber" ersetzt werden. Korrekter wäre also die Bezeichnung "derjenige, der die Äußerung macht. Der Einfachheit halber benutze ich hier aber den Begriff Sprecher, der auch in der Fachliteratur (teilweise unreflektiert) benutzt wird.

Version vom 16. Mai 2014, 23:39 Uhr

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