Wortbildung
Aus WB-Sprachtutorial
(→Wieviel man aus einer einzigen Wortwurzel bilden kann) |
(→Wieviel man aus einer einzigen Wortwurzel bilden kann) |
||
Zeile 146: | Zeile 146: | ||
*Natürlich lässt sich auch aus ''pipock'' ein Attribut ''pipockist'' "klopfen wollend" ableiten und dieses ebenso zu ''serpipockist'' "nicht klopfen wollend" negieren. | *Natürlich lässt sich auch aus ''pipock'' ein Attribut ''pipockist'' "klopfen wollend" ableiten und dieses ebenso zu ''serpipockist'' "nicht klopfen wollend" negieren. | ||
Zwischenstand: zu den drei Wörtern vom Anfang gesellen sich bereits zwölf weitere Wörter. Unser Wörterbuch füllt sich also recht schnell. | Zwischenstand: zu den drei Wörtern vom Anfang gesellen sich bereits zwölf weitere Wörter. Unser Wörterbuch füllt sich also recht schnell. | ||
− | + | *Aus unserem "Messingbügel" ''pockotu'' können wir ebenfalls einiges rausholen, etwa wenn wir bei der gleichen Wortart bleiben ''pockotu'' (Diminutiv), eigentlich ein kleiner Bügel aus Messing kann allgemein ein "Messingstift" bezeichnen, oder ''arpocko'' (Material), "Messing". | |
− | + | *Gerade aus dem letzten Wort ''arpocko'' lässt sich einiges herausholen. Fangen wir mit den Attributen an, hätten wir ''arpockosin'' (Material) "aus Messing", aus dem sich das Verb ''arpockosinjan'' (Faktitiv) "mit Messing verkleiden" bilden lässt. | |
− | + | *Ein weiteres Attribut könnte ''arpockosa'' (Privativ) "ohne Messing" sein, also das Gegenteil zu ''arpockosin''. | |
− | + | *Als Verb können wir ''arpockoin'' (Zustand) "aus Messing bestehen" bilden. Dass wir das Morphem ''-in'' bereits in einem anderen Kontext haben, nämlich als Facilitativ in ''pockin'', ist kein Problem. Solche Dopplungen kommen durchaus nicht selten vor und kommen sich hier auch nicht ins Gehege. | |
− | + | *Da wir gerade über das Facilitativ gesprochen haben, es ist auch Möglich, dass das Ergebnis zweier Ableitungen gleich oder zumindest ähnlich ist, das Ableitungsmorphem nur eben jeweils in anderer Umgebung eingesetzt wird. Mit ''berarpockoin'' "aus Messing bestehen könnend" bauen wir uns wieder ein Facilitativ zusammen. | |
− | + | *Natürlich können noch weitere Verben aus ''arpocko'' gebildet werden, wie ''arpockoa'' (Handlung) "Messing herstellen", aus dem sich ''arpockoati'' (Agens) "Messingerzeuger" (und daraus''niarpockoati'' (Motion) "Messingerzeugerin") sowie ''arpockoama'' (Patiens) (was zunächst einfach "Gegenstand aus Messing" bedeutet aber spezialisiert zu "Werkzeug aus Messing" gebraucht werden könnte) bilden können. | |
− | + | *Auf die Spitze getrieben können wir unsere Wörter auch beliebig lang machen. Der Türklopfer ''pockpocko'' muss natürlich nicht aus Messing sein, um also speziell einen "Messingtürklopfer" zu bezeichnen können wir die Zusammensetzung ''arpockopockpocko'' komponieren. Und diesen herzustellen ist entsprechend ''arpockopockpockoa'' (Handlung) "Messingtürklopfer herstellen". Derjenige, der es tut, ist dann der ''arpockopockpockoati'' (Agens), der "Messingtürklopferschmied", der natürlich auch andere Dinge aus Messing anfertigt und damit eigentlich allgemein den "Messingschmied" bezeichnet. Und weil es so schön ist, gibt es natürlich auch eine weibliche "Messingschmiedin" ''niarpockopockpockoati'' (Motion). | |
− | + | Das sind jetzt 30 Wörter und das Spielchen ließe sich noch weiter führen. Versuche nun selbst, die Wortbildungen rauf und runter zu gehen und mit einer eigenen Wurzel ebenso viele Wörter zu bilden. Probier es erst einmal mit einem einzelnen Lexem, bevor du zum Beispiel mithilfe der Komposition weitere Lexeme zu neuen Stämmen zusammen baust. | |
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + |