[Veria]

Ich bin gespannt, wer recht hat.

[Taoynin]

Frohe Ostern! 

Hier kommt wieder Nachschub.


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Schon beim Betreten der Kammer spürte Go’rik die angespannte Atmosphäre. Er ahnte, dass Astral und Te’cee wieder einmal aneinandergeraten waren, auch wenn sie ihn jetzt ansahen, als verliefe ihr Zusammensein in reinster Harmonie.

„Informieren Sie mich!“, forderte er die Ärztin auf.

„Ra’nuns Zustand ist stabil“, begann sie.

Te’cee sah sie von der Seite an. „Stabil? Meines Erachtens wäre sterbend wohl der passendere Ausdruck“, sagte er.

Go’rik war so überrascht, dass er besorgt an Ra‘nuns Bahre trat. „Wie kann das sein? Bisher hat er sich doch immer wieder erholt.“

„Und das wird er auch diesmal“, sagte Astral und drängte Te’cee geschickt ab, der gerade zu einer Erklärung ansetzte. „Wir wissen, dass Ra’nun schon immer Probleme mit der Energieübertragung hatte. Wir müssen ihm einfach etwas mehr Zeit geben…“

„Zeit wird ihn nicht retten“, warf Te’cee ein.

Die Ärztin fuhr aufgebracht herum. Sie hatte langsam die Nase voll von seiner Schwarzmalerei. „Wenn es nach dir ginge, wären vermutlich schon alle Verbindungen unterbrochen worden. Du hast Ra’nun doch längst aufgegeben. Aber ich werde das nicht. Du solltest besser gehen und mich meine Arbeit erledigen lassen.“

„Schluss damit!“, fuhr Go’rik dazwischen. „Ich erwarte einen präzisen Bericht über Ra’nuns Zustand. – Astral?“ Er blickte die Ärztin auffordernd an.

Astral atmete durch, um der Aufregung Herr zu werden. „Wie ich bereits sagte, sein Zustand ist stabil. - Vorerst“, fügte sie hinzu, so als erwartete sie einen erneuten Einwand Te’cees. „Er kann aus einem unbekannten Grund keine Energie aufnehmen. Te’cee ist davon überzeugt, dass Ra’nun seine Selbstheilungskräfte aktiviert hat. Ich halte das aber für ausgeschlossen. Er hat nach der Verwandlung keinerlei Taeloneigenschaften mehr behalten.“

Go’rik blickte auf Ra’nun herunter. „Wieso denkst du, dass seine Selbstheilung noch vorhanden ist, so dass er sie aktivieren konnte?“, wollte er von Te’cee wissen.

„Weil die Umwandlung zum Atavus nicht vollkommen vollzogen wurde. Er hat instinktiv darauf zugegriffen, um sich zu schützen.“

„Das vermutest du“, unterbrach ihn Astral.

Te’cee blieb ruhig. „Es ist eine Vermutung, richtig. Es ist aber auch meines Erachtens die einzige Erklärung für seinen Zustand.“

„Müsste ihm die Selbstheilung dann nicht helfen?“, fragte Go’rik. Er bemerkte, dass Astral erneut einen Einwand erheben wollte und hob Einhalt gebietend die Hand. Zweifelslos wollten beide Ra’nuns Leben retten, aber sie vertraten unterschiedliche Standpunkte und trachteten danach, sich durchzusetzen, weil sie von der Richtigkeit ihrer These überzeugt waren. Und genau diese Uneinigkeit konnte ihnen zum Verhängnis werden.  „Was ist schiefgelaufen? Wieso kann er keine Energie aufnehmen?“, fragte er Te’cee.

„Die Selbstheilung will ihn vor einem irreparablen Schaden schützen. Dadurch verhindert sie, dass weitere Energie verbraucht wird. Allerdings verhindert sie auch, dass er neue Energie aufnehmen kann. In seinem aktuellen Zustand ist er zu schwach, um die Selbstheilung zu stoppen. Die Ironie dabei ist, dass ihn das, was ihn schützen soll, letztendlich töten wird.“

„Ich bin nicht davon überzeugt, dass es an seiner Selbstheilung liegt“, sagte Astral. „Ra’nun hatte von Anfang an Schwierigkeiten, sein Energielevel hoch genug zu halten. Hinzu kommt, dass er immer wieder die notwendigen Regenerationen bis aufs Äußerste hinausgezögert hat, wenn ihn etwas stark beansprucht hat. Er befand sich mehrfach an einer kritischen Grenze. Trotzdem hat er sich wieder erholt. Auch wenn ich mich wiederhole: Er benötigt einfach nur mehr Zeit.“

„Du verschließt deine Augen, weil du die Wahrheit nicht erkennen willst“, sagte Te’cee. Jetzt war auch in seiner Stimme Ärger zu vernehmen. „Du lässt dich von deinen Emotionen leiten.“

„Was haben meine Emotionen damit zu tun, dass ich ihn retten will?“

„Emotionen vernebeln deinen Blick vor der Wirklichkeit.“

„Das sagt ausgerechnet ein früherer Taelon, der jeder Emotion abgeschworen hat.“

„Hört auf!“, fuhr Go’rik dazwischen. „Diese Zankerei hilft uns kein bisschen weiter. Wenn ihr euch uneins seid, muss ich entscheiden, wie es weitergeht.“

Astral starrte den Taelon-Atavus giftig an. „Bei allem Respekt, aber ich bin die Heilerin. Ra’nun unterstand immer meiner Obhut. Ich bin die einzige qualifizierte Person, die entscheiden sollte.“

Go’rik wandte sich ab. Er brauchte Raum zum Nachdenken. Er vertraute Astral. Sie versah ihre Aufgaben stets mit großer Sorgfalt und sehr gewissenhaft. Sie hatte Erfahrung im Umgang mit Ra’nuns Energiemangel. Aber war sie jetzt wirklich objektiv oder wollte sie die Tatsache, dass ihr gemeinsamer Anführer sterben könnte, einfach nicht akzeptieren? Er wollte sich nicht gegen sie stellen. Eine Zurechtweisung würde sie ihm vielleicht niemals verzeihen. Te’cee war kein Heiler, aber er kannte die Taelon-Physis besser als jeder andere. Aber war er deshalb auch unvoreingenommen? „Astral“, sagte er schließlich. „Ich bin auf Ihrer Seite, aber Sie können Te’cees Einwände nicht einfach ignorieren. Sie müssen in Betracht ziehen, dass Sie sich irren.“

Die Ärztin rang sichtlich mit sich. Sie wollte sich nicht so einfach geschlagen geben, aber so verzweifelt sie auch nach einer Lösung suchte, sie fand nichts, um die beiden zu überzeugen. „Und was nun? Kapitulieren wir einfach?“ Wütend schlug sie den Überwachungsmonitor zur Seite.

„Nein“, antwortete ihr Te’cee schlicht.

Go’rik und Astral sahen ihn völlig verblüfft an.
„Was soll das heißen?“

„Es gibt eine Möglichkeit, Ra’nun zu retten“, sagte der Taelon-Atavus und neigte den Kopf zur Seite, „aber sie wird euch nicht gefallen.“

Noch vor einem Augenblick war sie der Verzweiflung nahe und jetzt sah sie plötzlich einen Lichtstreifen am Horizont. Astral wusste nicht, ob sie jubeln und schreien sollte. „Sie muss uns nicht gefallen, Te’cee!“, stieß sie aufgeregt hervor. „Sie muss nur Ra’nun retten.“

„Stimmt das?“, wollte jetzt auch Go‘rik wissen. „Kannst du ihm helfen?“

„Ich nicht.“

„Wer dann?“

Te’cee sah sie der Reihe nach an und sagte dann: „Die Taelons.“

[Kara]

Da hat die Benachrichtigung wieder nicht bei mir gegriffen. Aber macht nichts, da hatte ich gleich mehr zu lesen. 
Schön, dass Du an der Geschichte noch weiter schreibst.
"Die Taelons." - Ja, jetzt kommt Schwung in die Geschichte. Da bin ich aber auf die Reaktion der beiden gespannt. Da'an ist ja sicher gerne behilflich, aber von Zo'or erwarte ich doch recht harsche Wiederworte. 

[Veria]

Jo, stimmt.

Hatte ich dazu damals echt gar nix geschrieben? Ich sollte mich was schämen.

[Taoynin]

Eigentlich wollte ich während meines Urlaubes endlich weiterschreiben, aber meine Katzen-Omi hat sich jetzt dazu entschieden, Diabetes zu haben und da war ich die ganze Zeit über mit Messen und Spritzen etc. beschäftigt.


+++++++++
Völlig perplex starrte ihn Astral an. Dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Auf gar keinen Fall. Ich werde sicher keinen Taelon an ihn heranlassen!“ Und um ihre Worte zu unterstreichen, begann sie damit, die Monitore und die Energieinstallation um Ra’nuns Bahre zu drapieren, so dass niemand mehr an ihn herankam.

„Warten Sie!“, sagte Go’rik, um seine übereifrige Gefolgsfrau zu stoppen. „Nicht so schnell. Hören wir uns erst einmal an, was er zu sagen hat.“

Te’cee neigte den Kopf ein wenig zur Seite. Fast schien es, als wunderte es ihn, dass sie eine Erklärung benötigten. „Ra’nun ist immer noch ein Taelon. Wer anderes könnte ihn besser retten als jemand seiner eigenen Art?“

„Du bist auch ein Taelon und kannst ihm nicht helfen.“

„Wie kann ein Kranker einem anderen Kranken helfen?“

„Siehst du dich so?“, fragte Go’rik überrascht.

Te’cee gab darauf keine Antwort. Stattdessen sagte er: „Ein Taelon kann mittels seiner Energiebahnen Kontakt zu jedermann aufnehmen, sofern dieser ebenfalls über einen energetischen Kreislauf verfügt. Nach einer erfolgreichen Verbindung greifen seine eigenen Schutz- und Reparaturfunktionen selbständig, so dass ein beschädigtes System automatisch wiederhergestellt wird, um eine korrekte Verbindung zu etablieren.“

Astral schnappte hörbar nach Luft. „Ganz so einfach kann es wohl kaum sein. Immerhin unterscheidet sich der Atavus doch erheblich von seinem evolutionären Nachkommen.“

„Der Energiekreislauf bei einem Taelon ist vielleicht weiterentwickelt, doch in seiner Grundfunktion ist es ein einfacher Kreislauf, der Energie aufnehmen und abgeben und eben auch verwerten kann. Ich schlage vor, Da’an für die Prozedur zu verwenden. Er ist der ältere und erfahrenere Taelon. Zo’or könnte sich überfordert fühlen. Der Kontakt würde sich für ihn sehr fremdartig und vielleicht deshalb auch als bedrohlich anfühlen.“

Für einen Augenblick verschlug es der Ärztin die Sprache. Es war das Absurdeste, was sie jemals gehört hatte, und sie wusste nicht, ob sie über den Verwandelten lachen oder ihm doch besser sofort an die Kehle gehen sollte. „Go’rik, das ziehen Sie doch wohl hoffentlich nicht ernsthaft in Betracht?“, sagte sie und starrte den Jaridiananführer besorgt an.

Te’cee wirkte verwundert. „Es ist die einzige Möglichkeit, um Ra’nuns Leben zu retten. Bleibt sein Energielevel zu lange auf diesen extrem niedrigen Stand kommt es zu irreparablen Störungen und letztendlich zum völligen Systemversagen.“

Astral holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Sie stand kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. „Wir wissen doch gar nicht, was passiert, wenn ein Taelon eine Verbindung zu ihm aufnimmt. Du weißt es auch nicht, Te’cee. Du vermutest lediglich, dass es funktioniert, weil du es theoretisch vielleicht belegen kannst. Aber Theorie und Praxis sind zwei ganz verschiedene Dinge. – Go’rik!“ Sie wandte sich hilfesuchend an ihren Vorgesetzten.

Go’rik sah sie beide der Reihe nach an. Er musste zum Wohle Ra’nuns entscheiden und durfte doch keine Seite vorziehen. „Wir sollten diese Möglichkeit in Betracht ziehen – wenngleich ich nicht glaube, dass sich die Taelons darauf einlassen werden.“

„Wenn wir ihnen suggerieren, dass sie damit ihr Leben retten können, werden sich sicher kooperativer zeigen“, schlug Te’cee vor.

„Du willst sie wissentlich belügen.“

„Ist das nicht unerheblich? Ihr Tod ist besiegelt, so oder so.“

Der Jaridian starrte ihn an. Te’cees Vorschlag war hinterhältig. Er persönlich mochte so etwas nicht. Auch ein verhasster Feind hatte seiner Ansicht nach etwas Respekt verdient. „Solange sich die Taelons in der Starre befinden, ist der Plan ohnehin hinfällig.“

„Dann sollten wir sie erwecken“, schlug Te’cee mit bedeutungsvoller Stimme vor. Er vollführte eine elegante Handbewegung, so wie es den Taelons zu eigen war. Vermutlich wollte er nur seine Worte damit unterstreichen. Aber es war auch eine befremdliche Geste.

„Da’an und Zo’or haben sich selbst in Starre versetzt, um sich zu schützen. Derzeit haben sie keinen Grund, ihren Zustand zu ändern. Aber ich denke, wir haben einen kleinen Vorteil, den wir nutzen sollten.“

„Und der wäre?“, fragte Go’rik.

„Wir benutzen die Menschenfrau. Sie ist Da’an und Zo‘or treu ergeben. Hinzu kommt, dass sie eine Beschützerin ist und die Taelons ihr vertrauen…“

Bis jetzt hatte Astral sich gezwungen ruhig zuzuhören, aber jetzt konnte sie nicht mehr an sich halten. „Go’rik, kann ich Sie sprechen? Unter vier Augen.“

Der Jaridian warf ihr einen kurzen Blick zu und konzentrierte sich wieder auf Te’cee, der für ihn wichtiger schien.

„Sofort“, fügte die Ärztin hinzu. Es war dreist und unverschämt zugleich, und Go’rik würde sie dafür später rügen. Das wusste sie, aber sie wusste auch, dass sie den Taelon-Atavus eigenhändig aus dem Raum werfen würde, wenn sie noch länger warten musste.

„Also schön. Te’cee, würdest du uns bitte kurz allein lassen?“

Der Taleon-Atavi nickte. Kaum hatte er die Kammer verlassen, wandte sich Go’rik der Ärztin zu, um ihr zuvorzukommen, denn er ahnte ihre Gedanken. „Ich denke, Sie tun ihm Unrecht“, sagte er.

Die Ärztin sah ihn perplex an. „Ich verstehe nicht ganz.“

„Sie misstrauen ihm. Sie denken, er könnte Ra’nun schaden.“

„Ich…“ Astral suchte nach Worten. Sie hatte sich auf Konfrontation eingestellt und nun befand sie sich in der Defensive. Das brachte sie für einen Moment aus dem Konzept. „Ist es so abwegig, dass ich ihm misstraue – einem ehemaligen Taelon? Wir wissen nicht, was passiert, wenn sich dieser Da’an mit Ra’nun verbindet. Er könnte ihn beeinflussen, ihn vielleicht sogar in das Taelon-Gemeinwesen integrieren. Vielleicht ist genau das, was Te’cee insgeheim plant.“

„Die Möglichkeit besteht, sicher. Es gibt keine Garantie, dass Te’cee uns gegenüber ehrlich ist und nicht insgeheim finstere Pläne schmiedet.“ Es klang ein wenig spöttisch, was er jedoch nicht beabsichtigt hatte. „Doch sagen Sie mir eins, Astral: Wenn Sie in ihm immer noch den Taelon sehen, was sehen Sie dann in Ra’nun?“

Darauf konnte sie keine Antwort geben. Sie wusste nur, dass sie Ra’nun vollkommen vertraute. „Vielleicht bin ich nicht objektiv“, räumte sie ein. „Aber Te’cee macht es einem auch nicht gerade leicht, ihn zu mögen.“

Go’rik trat an die Bahre und betrachtete den Taelon-Atavus, der friedlich dalag, so als schliefe er nur. „Ich muss eine Entscheidung treffen, und dazu benötige ich Ihre Hilfe. Ihre Meinung und Ihre Einschätzung sind mir sehr wichtig. Aber vor allem ist wichtig, dass Sie jetzt objektiv sind. Auch wenn es Ihnen schwerfällt.“

Astral dachte mit Grauen daran, was passieren würde, wenn sich ihr Verdacht bestätigen und Te’cee als Verräter enttarnen würde. Aber es war nur ein Verdacht. Sie hatte keinerlei Beweise. „Sie haben Recht. Es tut mir leid.“

„Te’cees Vorschlag klingt plausibel. Ich kann ihn nicht einfach ignorieren. Aber ich möchte die Angelegenheit nicht über Ihren Kopf hinweg entscheiden. Liefern Sie mir einen vernünftigen Grund, es nicht zu tun. Ansonsten bleibt mir keine andere Wahl.“

Die Jaridian sah ihren Vorgesetzten an. Go‘rik wirkte müde und frustriert. Es ehrte sie, dass ihm ihre Meinung so wichtig war. Gleichzeitig zeigte es aber auch seine Hilflosigkeit. Vielleicht hegte er ebenfalls insgeheim Bedenken gegenüber Te’cee und suchte nun nach einer Alternative. „Ra’nun würde lieber sterben, als sich von einem Taelon helfen zu lassen. Das wissen Sie. Es gegen seinen Willen zu tun ist ein Vertrauensbruch, den er uns nie verzeihen wird.“

Go’rik schüttelte den Kopf. „Da irren Sie sich. Er würde es als notwendige Entscheidung akzeptieren. – Lassen Sie es mich erklären“, fügte er hinzu, als er ihre Skepsis bemerkte. „Nachdem Ra’nun und ich damals beschlossen hatten, das gegenseitige Töten einzustellen, wurde uns klar, dass ein Waffenstillstand allein nicht ausreichen würde, wenn wir am Leben bleiben wollten. Es hat eine sehr lange Zeit gebraucht, bis wir eine Vorgehensweise fanden, die beide Seiten zufrieden stellte. Für Ra’nun war es eine klare Sache: Wir begannen etwas Neues, das im völligen Widerspruch zu unserer bisherigen Existenz stand. Es konnte nur funktionieren, wenn wir wirklich dazu bereit waren, unsere bisherigen Leben hinter uns zu lassen. Nur so machte es Sinn. Und dafür kämpfte er.“ Er sah sie eindringlich an. „Wenn er stirbt, verlieren wir nicht nur einen Freund, ich befürchte, wir verlieren auch die Stabilität in unserer Gemeinschaft. Für Ra’nun wäre das schlimmer als der Tod.“

Astral kämpfte mich sich. „Also gut, ich bin einverstanden“, erklärte sie schließlich. „Es gefällt mir nicht und ich traue Te’cee nicht, aber meine Vorbehalte sind hier nicht wichtig, sondern einzig und allein Ra’nuns Leben.“

„Gut.“ Der Jaridian wirkte erleichtert. Er rief Te’cee zurück in den Raum, um mit ihm die weitere Vorgehensweise zu besprechen. „Wir müssen Da’an überzeugen, Ra’nun zu helfen. Doch zuvor muss er seine Stasis beenden, und dazu benötigen wir die Menschenfrau, wenn ich das richtig verstanden habe“, fasste er zusammen.

„Da die Menschenweibliche eine Beschützerin ist, wird sie sich leicht überzeugen lassen, im Interesse ihres Companions zu entscheiden“, sagte Te’cee.

„Ich bin da nicht so optimistisch, was die Weibliche angeht“, meine Astral. „Sie handelt nicht so folgsam, wie wir es von anderen Spezies kennen, die von den Taelons unterworfen und für ihre Machenschaften versklavt wurden. Bei einem der beiden männlichen Beschützern habe ich ein Implantat entdeckt, das ihn vermutlich gefügsamer machen soll. Das lässt darauf schließen, dass die Menschen mehr Widerstand zeigen und deshalb kontrolliert werden müssen.“

„Sie sagten, bei einem der beiden Männlichen?“, hakte Go’rik nach. „Heißt das, der andere Männliche und die Weibliche haben kein Implantat?“ Als Astral nickte, fuhr er fort: „Müssten wir da nicht schlussfolgern, dass sie wesentlich loyaler sind und deshalb keiner Kontrolle bedürfen?“

„Ja, das ist richtig. Wir sollten jedoch Loyalität nicht mit blindem Gehorsam verwechseln.“

Te’cee konnte darin kein Problem sehen.  „Die Weibliche ist eine Beschützerin. Sie wird sich immer zu Gunsten der Taelons entscheiden.“

„Und wenn du dich irrst?“, fragte die Ärztin. „Ich habe die Menschenfrau erlebt. Sie ist unberechenbar und vor allem nicht dumm. Sie wird uns durchschauen.“

„Wir sagen ihr lediglich, dass sich durch Ra’nuns Zustand die Situation verändert hat und dass wir mit den Taelons darüber sprechen müssen…“

„Aus welchem Grund sollten wir mit den Taelons sprechen wollen? Das wird sie uns nicht abnehmen. Außerdem weiß sie über Ra’nuns Zustand Bescheid. Sie könnte sehr schnell die richtigen Schlüsse ziehen. Wir sollten Sie mit etwas ködern, dass sie nicht ablehnen kann.“

„Und was wäre?“

„Wir sagen ihr, dass wir einen Austausch in Erwägung ziehen. Ein Shuttle für jeden Taelon. Das ist plausibel und nachvollziehbar. Schließlich sitzen wir hier unfreiwillig fest.“

Te’cee dämpfte ihre Begeisterung. „Taelons lassen sich nicht erpressen. Das Gemeinwesen wird eher den Tod von Da’an und Zo’or in Kauf nehmen, bevor sie auf irgendeine Forderung eingehen. Und das weiß jeder Beschützer.“

Go’rik hob die Hand. „Einen Schritt nach dem anderen. Ich werde mit der Weiblichen sprechen. Mal schauen, wie sie darauf reagiert. Vielleicht genügt es ihr und sie kooperiert.“ Er machte Anstalten, den Raum zu verlassen,

„Ich würde gerne mitkommen“, sagte Astral rasch.

[Veria]

Da geht es schön weiter. Ich bin gespannt, wie sie versuchen werden, Jemen (und dann Da'an?) zu überzeugen.

[Kara]

"...aber meine Katzen-Omi hat sich jetzt dazu entschieden, Diabetes zu haben und da war ich die ganze Zeit über mit Messen und Spritzen etc. beschäftigt."
Ja, das kenne ich. Meine Hunde-Omi muss ich nun auch mit Medikamenten (Nieren und Schilddrüse) versorgen, aber was tut man nicht alles für dire geliebten Fellnasen.

Ich finde es ja ziemlich vermessen von den Jaridians, sich auf die weibliche Beschützerein zu stürzen. Die denken sicher, sie ist leichter zu manipulieren und zu beeinflussen, als die beiden männlichen Beschützer, gelle? Ein Schelm, der böses dabei denkt.