11.06.2019, 10:07
"Tut mir leid, Zoriel MacDougal, so geht das nicht", erklang aus der noch geöffneten Tür hinter ihr und die Atavus wirbelte herum. Es war Draanim. "Du hast ja auf dem Weg eine Kapsel gefunden, also ... es ist deine Entscheidung, was du mit ihm machst."
"Wie bitte?", fauchte Zoriel.
"Du kannst ihn heilen, du kannst ihn töten. Spielt ohnehin keine Rolle. Wenn das Schiff startet, können wir weder dich noch ihn brauchen, also töten wir euch beide." Er trat einen Schritt zur Seite, hinter ihm stand eine weibliche Atavus mit zwei Gamecontrollern in den Händen. "Bis dahin ... ich muss noch ein paar Rennen gewinnen." Damit schlug der Atavus-Heiler die Tür zu.
Energisch knirschte Zoriel mit den Zähnen, schnell ließ sie ihr Global aufschnappen - vergeblich, sie hatte keinen Empfang.
Selbst ihre Verbindung mit dem Gemeinwesen war gestört! Wie ging das denn?
Hing Howlyn mit drin? Es erschien ihr tatsächlich unwahrscheinlich. Keinesfalls konnte an ihm vorbeigegangen sein, wie sauer sie auf ihn war, und hier mit ihr in einem Raum eingesperrt war er in Lebensgefahr.
Es war sehr verlockend, ihm einfach den Rest zu geben! Dummerweise war es auch hochgradig unklug.
Zoriel hockte sich neben Howlyn hin und berührte seine Schulter, seine Augenlider flatterten kurz und er sah sie erstaunlich durchdringend an.
"Töte mich schon!" Es sollte wohl ein Fauchen werden, mehr als ein Wispern gelang ihm aber nicht.
Wortlos gab Zoriel ihm die Energiekapsel - außer der Heilung der Grundenergievergiftung hatte das auch noch einen sehr erstaunten Blick zur Folge.
"Was geht hier vor?", fragte sie ihn kühl.
"Riames Kontaktleute in Rostok haben das Schiff gefunden", sagte er, "Der Antrieb wird hochgefahren, dann wollen sie einen neuen Planeten suchen."
"Und dich wollen sie nicht mitnehmen ... klar, ohne dich haben sie selbst die Macht."
Ihm gelang ein spöttischer Blick, dann setzte er sich auch auf. "Als ob sie ihre Macht halten könnten ... Jaylis würde übernehmen. Jaylis ist ein gefährlicher Mann!"
Zoriel erhob sich und stapfte durch den Raum. "Warum ist Draanim dann noch hier?"
"Wegen der Geiseln."
"Geiseln?"
"Ich weiß nicht, wen sie als Geisel haben und wofür. Ich habe noch nichts von Forderungen mitbekommen, allerdings ...", er wies auf den Boden, "war ich auch nicht gerade aufnahmefähig."
"Warum bist du hier?", fragte Zoriel eisig, "Wer hat dich vergiftet?"
"Draanim."
"So?" Sie verschränkte die Arme. "Warum bist du hier? Warum hat er dich vergiftet?"
"Ich wollte Liam sagen, was sie vorhaben."
Es fiel ihr schwer, das zu glauben. Eher wohl hatte Draanim einfach einen Konkurrenten erledigt.
"Wie kommen wir hier raus?", fragte Zoriel nach einigen Momenten Stille.
Howlyn stand auf und lachte spöttisch. "Du rennst mitten in eine Falle und bittest jetzt mich um Hilfe?"
Sie zog die Brauen zusammen. "Mehr Auswahl habe ich ja nicht."
Er trat näher, zu nah für ihren Geschmack, und starrte ihr durchdringend in die Augen, sie hielt stand. "Ich bin dir also nicht gut genug?", fauchte er, "Aber ich war dir gut genug fürs Bett!"
"Ich habe dich vergiftet."
"Oh, das hast du. Es war die angenehmste Vergiftung, die ich je hatte."
"Ach ..."
"Du unterschätzt mich, Zoriel", zischte er, "Ich bin gut darin, meine Feinde zu kennen - und ich kenne dich!" Er hob eine Hand und setzte an, Zoriel im Gesicht zu berühren, da hatte er schon ihre Faust in seinem und taumelte zurück. In Anbetracht der glühenden Krallen an Zoriels rechter Hand hielt er nun Abstand. "Du verabscheust Jarya!", sagte er fest, "Deine Tochter!"
"Ariels Tochter! Aus einem anderen Universum! Und ich verabscheue sie nicht."
"Nicht sie persönlich natürlich." Er grinste breit. "Aber du musstest an mich denken. Wie ich sagte, es war eine überraschend angenehme Vergiftung."
"Muss dir aufs Hirn geschlagen haben ..."
"Wie lange hat unser Kind überlebt?", fragte er, jetzt plötzlich ohne jede Spur von Spott.
"Dein Hirn hat wirklich einiges abbekommen", sagte sie - aber sie hatte gezögert, das wusste sie, und es konnte ihm nicht entgangen sein.
Er schüttelte langsam den Kopf. "Zoriel, du enttäuschst mich. Glaubst du wirklich, ich hätte das nicht bemerkt?"
"Was bemerkt?", fauchte sie ihn an.
Jetzt lächelte er. "Volle Resonanz, Zoriel. Ein perfekter Moment."
"Ich konnte dich leicht vergiften."
"Oh ja, unsere Energien waren gut gemischt - und dann warst du schwanger." Er trat näher (Wann hatte Zoriel ihre Krallen eingefahren?) und fragte: "Wie lange hat es gelebt?"
Sie schluckte. "Zweieinhalb Wochen."
"Ich wünschte, das wäre mit Zoriela gewesen", sagte er.
"Träum weiter ... Arschloch."
Kurz lachte er auf. "Sehr witzig ... also, hast du eine Idee, wie wir hier rauskommen?"
Zoriel sah sich kurz um. Überall war virtuelles Glas. "Nein, keine Idee."
"Wie bitte?", fauchte Zoriel.
"Du kannst ihn heilen, du kannst ihn töten. Spielt ohnehin keine Rolle. Wenn das Schiff startet, können wir weder dich noch ihn brauchen, also töten wir euch beide." Er trat einen Schritt zur Seite, hinter ihm stand eine weibliche Atavus mit zwei Gamecontrollern in den Händen. "Bis dahin ... ich muss noch ein paar Rennen gewinnen." Damit schlug der Atavus-Heiler die Tür zu.
Energisch knirschte Zoriel mit den Zähnen, schnell ließ sie ihr Global aufschnappen - vergeblich, sie hatte keinen Empfang.
Selbst ihre Verbindung mit dem Gemeinwesen war gestört! Wie ging das denn?
Hing Howlyn mit drin? Es erschien ihr tatsächlich unwahrscheinlich. Keinesfalls konnte an ihm vorbeigegangen sein, wie sauer sie auf ihn war, und hier mit ihr in einem Raum eingesperrt war er in Lebensgefahr.
Es war sehr verlockend, ihm einfach den Rest zu geben! Dummerweise war es auch hochgradig unklug.
Zoriel hockte sich neben Howlyn hin und berührte seine Schulter, seine Augenlider flatterten kurz und er sah sie erstaunlich durchdringend an.
"Töte mich schon!" Es sollte wohl ein Fauchen werden, mehr als ein Wispern gelang ihm aber nicht.
Wortlos gab Zoriel ihm die Energiekapsel - außer der Heilung der Grundenergievergiftung hatte das auch noch einen sehr erstaunten Blick zur Folge.
"Was geht hier vor?", fragte sie ihn kühl.
"Riames Kontaktleute in Rostok haben das Schiff gefunden", sagte er, "Der Antrieb wird hochgefahren, dann wollen sie einen neuen Planeten suchen."
"Und dich wollen sie nicht mitnehmen ... klar, ohne dich haben sie selbst die Macht."
Ihm gelang ein spöttischer Blick, dann setzte er sich auch auf. "Als ob sie ihre Macht halten könnten ... Jaylis würde übernehmen. Jaylis ist ein gefährlicher Mann!"
Zoriel erhob sich und stapfte durch den Raum. "Warum ist Draanim dann noch hier?"
"Wegen der Geiseln."
"Geiseln?"
"Ich weiß nicht, wen sie als Geisel haben und wofür. Ich habe noch nichts von Forderungen mitbekommen, allerdings ...", er wies auf den Boden, "war ich auch nicht gerade aufnahmefähig."
"Warum bist du hier?", fragte Zoriel eisig, "Wer hat dich vergiftet?"
"Draanim."
"So?" Sie verschränkte die Arme. "Warum bist du hier? Warum hat er dich vergiftet?"
"Ich wollte Liam sagen, was sie vorhaben."
Es fiel ihr schwer, das zu glauben. Eher wohl hatte Draanim einfach einen Konkurrenten erledigt.
"Wie kommen wir hier raus?", fragte Zoriel nach einigen Momenten Stille.
Howlyn stand auf und lachte spöttisch. "Du rennst mitten in eine Falle und bittest jetzt mich um Hilfe?"
Sie zog die Brauen zusammen. "Mehr Auswahl habe ich ja nicht."
Er trat näher, zu nah für ihren Geschmack, und starrte ihr durchdringend in die Augen, sie hielt stand. "Ich bin dir also nicht gut genug?", fauchte er, "Aber ich war dir gut genug fürs Bett!"
"Ich habe dich vergiftet."
"Oh, das hast du. Es war die angenehmste Vergiftung, die ich je hatte."
"Ach ..."
"Du unterschätzt mich, Zoriel", zischte er, "Ich bin gut darin, meine Feinde zu kennen - und ich kenne dich!" Er hob eine Hand und setzte an, Zoriel im Gesicht zu berühren, da hatte er schon ihre Faust in seinem und taumelte zurück. In Anbetracht der glühenden Krallen an Zoriels rechter Hand hielt er nun Abstand. "Du verabscheust Jarya!", sagte er fest, "Deine Tochter!"
"Ariels Tochter! Aus einem anderen Universum! Und ich verabscheue sie nicht."
"Nicht sie persönlich natürlich." Er grinste breit. "Aber du musstest an mich denken. Wie ich sagte, es war eine überraschend angenehme Vergiftung."
"Muss dir aufs Hirn geschlagen haben ..."
"Wie lange hat unser Kind überlebt?", fragte er, jetzt plötzlich ohne jede Spur von Spott.
"Dein Hirn hat wirklich einiges abbekommen", sagte sie - aber sie hatte gezögert, das wusste sie, und es konnte ihm nicht entgangen sein.
Er schüttelte langsam den Kopf. "Zoriel, du enttäuschst mich. Glaubst du wirklich, ich hätte das nicht bemerkt?"
"Was bemerkt?", fauchte sie ihn an.
Jetzt lächelte er. "Volle Resonanz, Zoriel. Ein perfekter Moment."
"Ich konnte dich leicht vergiften."
"Oh ja, unsere Energien waren gut gemischt - und dann warst du schwanger." Er trat näher (Wann hatte Zoriel ihre Krallen eingefahren?) und fragte: "Wie lange hat es gelebt?"
Sie schluckte. "Zweieinhalb Wochen."
"Ich wünschte, das wäre mit Zoriela gewesen", sagte er.
"Träum weiter ... Arschloch."
Kurz lachte er auf. "Sehr witzig ... also, hast du eine Idee, wie wir hier rauskommen?"
Zoriel sah sich kurz um. Überall war virtuelles Glas. "Nein, keine Idee."
Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
- Armin Maiwald