20.12.2018, 15:12
Viel Spass mit dem heutigen Türchen!
"Gib das Kind zurück", sagte Zo'or.
"Möglich", sagte Liam, "Zuvor sind noch einige offene Fragen zu klären."
"Die wären?"
"Hat Mit'gai Kinder in Stasis?"
"Ja, eines."
"Es wurde nicht dieses gewählt", stellte Liam fest, "sondern ein Kind, dessen Eltern beide tot sind. Die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs wurde also als zu niedrig angesehen, um ein eigenes Kind zu riskieren?"
Zo'or sah aus, als hätte er das energetische Äquivalent einer Zitrone verspeist.
"Verstehe. Auch Wehrlose der eigenen Spezies sind also für Taelons unbedeutend, solange keine leibliche Verwandtschaft besteht."
"Schwächlinge halten uns zurück", konstatierte Zo'or jetzt trotzig.
"Das Kind weiß, wie Sie und Mit'gai an meine Energie gekommen sind", bog Liam das Thema um, "Ihr Alleingang hätte mit der Synode abgesprochen werden müssen, so lauten doch die Regeln, nicht wahr?"
Zo'or flackerte grellblau auf.
"Ich werde das Kind nicht in die tödliche Gefahr bringen, die ihm von Ihnen zur Vertuschung droht." Liam starrte den Taelon auf dem kleinen Globalbildschirm nieder. "Und während wir sprechen, wird all dies an alle Taelons übermittelt."
"Dir trauen die Taelons nicht, Ha'gel", spie Zo'or aus, "Kimera halten Wehrlose anderer Spezies für ebenso unbedeutend, das kann Major Kincaid zweifellos bestätigen."
Liam schmunzelte - das war eine interessante Entwicklung. Aber lügen wollte er nun nicht. "Ich bin nicht Ha'gel", sagte er also, "und Liam Kincaid geht es gut. Ich brauche seine Gestalt nicht, ich habe meine eigene."
Er wartete auf Zo'ors Antwort.
Diese kam nicht. Stattdessen sah Liam mehrere Taelons hinter Zo'or auf die Brücke kommen, Da'an war einer, zwei weitere kannte er von diversen Veranstaltungen, die übrigen hatte er noch nie gesehen, sie hatten nicht einmal eine Fassade, waren womöglich noch gar nie in Kontakt mit Menschen gewesen.
Zo'or wandte sich schnell um, seine Fassade wurde durchscheinend und erlaubte den Blick auf aufgewühlte, unruhige Energiebahnen.
"Zo'or, du hast dich gegen das Wertvollste, was wir Taelons haben, versündigt", sagte einer der fassadenlosen Taelons auf Eunoia, "Per Synodenbeschluss mit nur einer fehlenden Stimme, deiner, wurdest du aus der Synode ausgeschlossen und aus dem Gemeinwesen verbannt. Du hast eine Stunde Zeit, deinen Weg selbst zu gehen, dann wird das Urteil vollstreckt."
Liam schluckte. Er verstand, vor welche Wahl Zo'or da gestellt wurde.
Zo'ors Energie loderte teilweise rot. "Schwächlinge", spie er dem Rest der Synode, ebenfalls auf Eunoia, entgegen, "Ich tat, was nötig war!"
"Das Urteil wurde gesprochen", sagte der fassadenlose Taelon, "Ausreden und Beleidigungen werden es nicht ändern." Er trat einen Schritt näher und sah nicht mehr Zo'or an, sondern direkt aus Liams kleinem Globalbildschirm. "Synode und Gemeinwesen schulden dir Dank, Kimera", sagte er, nun nicht mehr auf Eunoia, "Zo'or wurde verurteilt und ist bald nicht mehr Teil des Gemeinwesens und bereits jetzt nicht mehr Mitglied der Synode."
Er wischte durch Zo'ors Datenstrom und Liam schob langsam sein Global zu.
Diese Reaktion der Synode war heftig, aber im Grunde erfreulich.
Liam hatte nur die Befürchtung, dass Zo'or dem verklausulierten Befehl zum Selbstmord nicht folgen, sondern stattdessen bald als Atavus die Erde unsicher machen würde. Während Da'an als Atavus damals noch ein kleines bisschen Beherrschung üben hatte können und wollen, würde Zo'or ohne jede Zurückhaltung metzeln, wen immer er fände.
Auf ein blaues Flackern im Augenwinkel wandte Liam sich um. Shi'iau stand wieder in der Türe. "Meinetwegen wird Zo'or diese Ebene verlassen", sagte das Kind, "Jeder Taelon, der das tut, ist ein unwiederbringlicher Verlust." Ein leichter, hellblauer Schauer zog über seine Fassade. "Die Zeiten haben sich geändert. Ich kann mich nicht klar erinnern, dass solch eine Strafe je ausgesprochen wurde."
"Aber die Regeln dafür existierten?"
"Ich habe verschwommene, lückenhafte Erinnerung an einen Vorfall, der in den Augen der Synode diese Strafe rechtfertigte", erklärte Shi'iau, "Ein Taelon hatte die letzte Anlage zur Herstellung von Grundenergie zerstört."
Das war, ohne Zo'ors Taten kleinzureden, tatsächlich ein ganz anderes Kaliber von Verbrechen.
"Es ist der einzige solche Vorfall, an den ich mich überhaupt erinnern kann", sagte das Taelonkind, "Ist diese Strafe häufiger geworden?"
Liam seufzte. "Gegen dein Elter Rho'ha wurde sie ausgesprochen, von weiteren Fällen weiß ich nicht - aber ich bin sehr jung."
Wieder zog ein Schauer über Shi'iau, deutlich stärker als zuvor. "Weshalb?"
"Er war ... verunreinigt. Er hatte genetische Merkmale eines Menschen angenommen war mit diesem Menschen auch in mentalem Kontakt. All dies geschah im Rahmen eines zugelassenen Experimentes, das Ergebnis sagte der Synode allerdings nicht zu."
"Verunreinigt ..." Das Taelonkind wich einen Schritt zurück. "Solche Kriterien legen nahe, dass auch ich von dieser Synode bestraft werden könnte."
"Gib das Kind zurück", sagte Zo'or.
"Möglich", sagte Liam, "Zuvor sind noch einige offene Fragen zu klären."
"Die wären?"
"Hat Mit'gai Kinder in Stasis?"
"Ja, eines."
"Es wurde nicht dieses gewählt", stellte Liam fest, "sondern ein Kind, dessen Eltern beide tot sind. Die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs wurde also als zu niedrig angesehen, um ein eigenes Kind zu riskieren?"
Zo'or sah aus, als hätte er das energetische Äquivalent einer Zitrone verspeist.
"Verstehe. Auch Wehrlose der eigenen Spezies sind also für Taelons unbedeutend, solange keine leibliche Verwandtschaft besteht."
"Schwächlinge halten uns zurück", konstatierte Zo'or jetzt trotzig.
"Das Kind weiß, wie Sie und Mit'gai an meine Energie gekommen sind", bog Liam das Thema um, "Ihr Alleingang hätte mit der Synode abgesprochen werden müssen, so lauten doch die Regeln, nicht wahr?"
Zo'or flackerte grellblau auf.
"Ich werde das Kind nicht in die tödliche Gefahr bringen, die ihm von Ihnen zur Vertuschung droht." Liam starrte den Taelon auf dem kleinen Globalbildschirm nieder. "Und während wir sprechen, wird all dies an alle Taelons übermittelt."
"Dir trauen die Taelons nicht, Ha'gel", spie Zo'or aus, "Kimera halten Wehrlose anderer Spezies für ebenso unbedeutend, das kann Major Kincaid zweifellos bestätigen."
Liam schmunzelte - das war eine interessante Entwicklung. Aber lügen wollte er nun nicht. "Ich bin nicht Ha'gel", sagte er also, "und Liam Kincaid geht es gut. Ich brauche seine Gestalt nicht, ich habe meine eigene."
Er wartete auf Zo'ors Antwort.
Diese kam nicht. Stattdessen sah Liam mehrere Taelons hinter Zo'or auf die Brücke kommen, Da'an war einer, zwei weitere kannte er von diversen Veranstaltungen, die übrigen hatte er noch nie gesehen, sie hatten nicht einmal eine Fassade, waren womöglich noch gar nie in Kontakt mit Menschen gewesen.
Zo'or wandte sich schnell um, seine Fassade wurde durchscheinend und erlaubte den Blick auf aufgewühlte, unruhige Energiebahnen.
"Zo'or, du hast dich gegen das Wertvollste, was wir Taelons haben, versündigt", sagte einer der fassadenlosen Taelons auf Eunoia, "Per Synodenbeschluss mit nur einer fehlenden Stimme, deiner, wurdest du aus der Synode ausgeschlossen und aus dem Gemeinwesen verbannt. Du hast eine Stunde Zeit, deinen Weg selbst zu gehen, dann wird das Urteil vollstreckt."
Liam schluckte. Er verstand, vor welche Wahl Zo'or da gestellt wurde.
Zo'ors Energie loderte teilweise rot. "Schwächlinge", spie er dem Rest der Synode, ebenfalls auf Eunoia, entgegen, "Ich tat, was nötig war!"
"Das Urteil wurde gesprochen", sagte der fassadenlose Taelon, "Ausreden und Beleidigungen werden es nicht ändern." Er trat einen Schritt näher und sah nicht mehr Zo'or an, sondern direkt aus Liams kleinem Globalbildschirm. "Synode und Gemeinwesen schulden dir Dank, Kimera", sagte er, nun nicht mehr auf Eunoia, "Zo'or wurde verurteilt und ist bald nicht mehr Teil des Gemeinwesens und bereits jetzt nicht mehr Mitglied der Synode."
Er wischte durch Zo'ors Datenstrom und Liam schob langsam sein Global zu.
Diese Reaktion der Synode war heftig, aber im Grunde erfreulich.
Liam hatte nur die Befürchtung, dass Zo'or dem verklausulierten Befehl zum Selbstmord nicht folgen, sondern stattdessen bald als Atavus die Erde unsicher machen würde. Während Da'an als Atavus damals noch ein kleines bisschen Beherrschung üben hatte können und wollen, würde Zo'or ohne jede Zurückhaltung metzeln, wen immer er fände.
Auf ein blaues Flackern im Augenwinkel wandte Liam sich um. Shi'iau stand wieder in der Türe. "Meinetwegen wird Zo'or diese Ebene verlassen", sagte das Kind, "Jeder Taelon, der das tut, ist ein unwiederbringlicher Verlust." Ein leichter, hellblauer Schauer zog über seine Fassade. "Die Zeiten haben sich geändert. Ich kann mich nicht klar erinnern, dass solch eine Strafe je ausgesprochen wurde."
"Aber die Regeln dafür existierten?"
"Ich habe verschwommene, lückenhafte Erinnerung an einen Vorfall, der in den Augen der Synode diese Strafe rechtfertigte", erklärte Shi'iau, "Ein Taelon hatte die letzte Anlage zur Herstellung von Grundenergie zerstört."
Das war, ohne Zo'ors Taten kleinzureden, tatsächlich ein ganz anderes Kaliber von Verbrechen.
"Es ist der einzige solche Vorfall, an den ich mich überhaupt erinnern kann", sagte das Taelonkind, "Ist diese Strafe häufiger geworden?"
Liam seufzte. "Gegen dein Elter Rho'ha wurde sie ausgesprochen, von weiteren Fällen weiß ich nicht - aber ich bin sehr jung."
Wieder zog ein Schauer über Shi'iau, deutlich stärker als zuvor. "Weshalb?"
"Er war ... verunreinigt. Er hatte genetische Merkmale eines Menschen angenommen war mit diesem Menschen auch in mentalem Kontakt. All dies geschah im Rahmen eines zugelassenen Experimentes, das Ergebnis sagte der Synode allerdings nicht zu."
"Verunreinigt ..." Das Taelonkind wich einen Schritt zurück. "Solche Kriterien legen nahe, dass auch ich von dieser Synode bestraft werden könnte."
Don't diagnose and drive.